Technologische Reise
Zunächst herzlichen Glückwunsch zum 30-jährigen Jubiläum: Wenn es eine Erfolgsformel gäbe – wie würde diese für das Dresdner Pulversymposium lauten?
30 Jahre sind eine lange Zeit, in der sich die Pulverbeschichtung verändert und weiterentwickelt. Dies gilt vor allem für die nasschemische Vorbehandlung, die Anlagen- und Applikationstechnik oder die Pulverlack-Rezepturen. Darüber hinaus gab es Entwicklungen beim metallischen Werkstoff-Einsatz wie Gusslegierungen, Stahlschmelzen oder Magnesium sowie die Pulverbeschichtung von nichtmetallischen Substraten, also Holz, Kunststoff oder Glas. Als Veranstalter war und ist es immer Ziel, unsere Teilnehmer über die gesamte Bandbreite der Pulverbeschichtung möglichst umfassend und neutral zu informieren. Neben den Neu- und Weiterentwicklungen standen die Praxisprobleme im Vordergrund, also insbesondere Fragen der Qualitätssicherung, die Auswertung von Schadensfällen oder Kosten-Analysen. Ein wichtiges Element ist der individuelle Erfahrungsaustausch innerhalb der Familie der Pulverbeschichter. Dies sind im Wesentlichen unsere Erfolgsformeln.
Wie hat sich die Pulverbeschichtung in dieser Zeit verändert, was waren Meilensteine und wohin geht die technologische Reise?
Prinzipiell werden immer noch vorwiegend Metalle beschichtet, um die Optik und den Korrosionsschutz kundenbezogen zu verbessern. Dazu verarbeiten wir immer noch duroplastische Pulverlacke, brennen diese in der Regel bis zu 200 °C ein und erwarten höchste Qualitätseigenschaften. In den letzten 30 Jahren haben sich bestimmte Qualitäts- und Technologiemerkmale signifikant verändert. Dies sind die Pulverlacke sowie die nasschemischen Vorbehandlungsmittel, welche keine für die Umwelt belastende Bestandteile mehr enthalten (Cd, Cr, Pb, TGIC-Härter, PT 910 u. a.) Es gibt neue Technologien der Pulverapplikation mit Dichtstrom-Förderung auf Pumpenbasis sowie automatische Regelungen der Strom/Spannungs-Parameter, die Beschichtung mit Roboter, die Teileerkennung sowie die immer weiter entwickelte Automatisierung in einem fast bedienungsfreien Prozess. Gleichfalls lässt sich eine Vielzahl von Anlagen-Parametern digital erfassen und auswerten, um Industrie 4.0 anlagentechnisch umzusetzen. Mit diesen Weiterentwicklungen geht die technologische Reise voran, verbunden mit völlig neuen Vorbehandlungen und neuartigen Pulverlacken mit speziellen Füllstoffen und Effektpigmenten sowie weiterentwickelten Bindemittel-
Systemen.
Das 30. Dresdner Pulversymposium… |
… findet am 25. und 26. Februar 2020 im Maritim Hotel & Internationalen Congress Center statt. Zu diesen beiden Tagen treffen sich mehr als 350 Teilnehmer aus Deutschland und den angrenzenden Ländern zum größten Branchentreffen in Dresden. Es wird über technische Neuentwicklungen ebenso diskutiert, wie über aktuelle Herausforderungen an eine moderne Pulverbeschichtung oder komplizierte Aufgabenstellungen aus den ansteigenden Qualitätsanforderungen der Kunden. Während der beiden Tage haben die Teilnehmer Gelegenheit, vielfältige Fachvorträge zu hören, mehreren Interviewpartnern ihre Fragen zu stellen, sich aktiv an den Podiumsdiskussionen zu beteiligen und auf einer begleitenden Ausstellung u.a. Lieferanten der Pulverlackindustrie nach Neuentwicklungen zu fragen. |
Was erwartet die Teilnehmer im Jubiläumsjahr?
Wir erwarten erneut einen praxisbezogenen breiten Erfahrungsaustausch. Allein, wenn so viele Lackanwender anwesend sind – wir rechnen mit mehr als 250 Pulverbeschichtern – dann werden die Teilnehmer sich während der Fachtagung sowie bei der begleitenden Ausstellung in vielfältiger Form austauschen. Der Informationsaustausch untereinander und mit dem Wettbewerb ist eine wesentliche Bemessungsgröße der Jubiläumsveranstaltung.Gleichfalls bestehen zahlreiche Gesprächsmöglichkeiten mit den mitveranstaltenden Firmen, um sich über aktuelle Entwicklungen und Neuheiten zu informieren.
Welche aktuellen Themen stehen 2020 im Fokus?
Es gibt viele interessante Vorträge mit hohem Aktualitätsbezug. Gleichzeitig werden Themen behandelt, die uns in nächster Zukunft intensiv beschäftigen, woraus sich für die Beschichtungsbetriebe u.a. auch spezielle Qualitätsprobleme ergeben könnten. Dabei denke ich vor allem an die Vorträge des VOA e.V. über den Einsatz von Sekundär-Aluminium sowie der GSB über Digitalisierung, Industrie 4.0 und BIM. Namhafte Pulverhersteller stellen neue NT-Pulver, hoch- und höchstwitterungsbeständige Pulverlacke sowie neue Einsatzfelder für spezielle Effekt-Pulverqualitäten vor. Auf dem Vorbehandlungsgebiet werden ein völlig neues stromloses Tauchbeschichtungs-Verfahren vorgestellt sowie die nasschemische Erzeugung korrosionskeimfreier Oberflächen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion setzen sich vier namhafte Pulverapplikations-Hersteller mit den technischen Neuerungen auseinander. Weiterhin beschäftigt sich eine Diskussionsrunde mit Qualifizierungs-Notwendigkeiten für Pulverbeschichter und geeigneten Finanzierungs-Möglichkeiten aus Sicht eines Steuerberaters.
Zum Netzwerken:
Dr. Herrmann GmbH, Dresden, Dr. Thomas Herrmann, Tel. + 49 351 4961103, office@dr-herrmann-gmbh.de, www.pulversymposium-dresden.de
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