Im Zeichen der Applikation

Von mehr als 1150 Schadensfällen, die Dr. Thomas Hermann gemeinsam mit seinen Labor-Spezialisten analysiert hat, entfielen 10% auf eine mangelhafte Applikation der Nass- oder Pulverlacke. In Teil 6 der Serie über Fehlerbilder erläutern die Autoren die Gründe für Applikationsfehler.

Nahaufnahme der Siebanalyse
Mit einer Siebanalyse haben die Labormitarbeiter den Pulverlack auf fremdartige Partikel untersucht und eine Faser entdeckt. Foto: Dr. Herrmann GmbH

„Schadensbilder ergeben sich häufig bei Verwendung von Strukturlacken, die mit zu geringen Schichtdicken appliziert werden“, erläutert Dr. Herrmann. Besonders problematisch sind hierbei die Relief-Mulden, in welchen eine vollständige Abdeckung nicht immer gelingt. Dann liegt in diesen Bereichen die Substrat-Oberfläche teilweise frei und ist einem Korrosionsangriff schutzlos ausgeliefert. Eine weitere wichtige Einflussgröße stellt die Einhaltung der vorgeschriebenen Schichtdicken dar. Ein Richtwert von 70 – 100 µm ist dabei zu empfehlen, da Schichtdicken unter 60 µm die Korrosionsschutzwirkung beeinträchtigen. Zu hohe Schichtdicken wiederum können sich negativ auf die mechanische Belastbarkeit auswirken. „Problematisch erweist sich zudem die Verarbeitung von Metallic-Pulverlacken, besonders im Automatikbetrieb bei großflächigen Fassadenelementen“, mahnt Dr. Herrmann. Die im Pulver enthaltenen Metallic-Pigmente sind als elektrisch gut leitfähige Partikel im umgebenden Pulverlackharz und somit als sehr sensibel hinsichtlich des elektrostatischen Applikationsprozesses zu betrachten.

Weitere Details und Tipps hierzu lesen Sie in Ausgabe 6/2022 von BESSER LACKIEREN.

Serie über Fehler bei der Oberflächenbeschichtung und wie man sie vermeiden kann

Mehr als 1150 begutachtete Schadensfälle hat der Gutachter Dr. Thomas Hermann gemeinsam mit seinen Labor-Spezialisten analysiert. Die dabei ermittelten Fehlerursachen bilden die Basis einer mehrteiligen Serie in BESSER LACKIEREN.

  • Teil 1: Fehlerbilder kompakt analysiert
    Im ersten Teil geht es um Planungs- und Ausschreibungsfehler sowie um den falschen Werkstoffeinsatz.
  • Teil 2: Konstruktion und Kante
    Im zweiten Serienteil liegt der Fokus auf nicht korrosionsschutzgerechten Konstruktionen und Schnittkanten.
  • Teil 3: Stolpersteine im nasschemischen Vorbehandlungsprozess
    Im dritten Teil erhalten Beschichter Tipps, wie sie Fehler bei der nasschemischen Oberflächenvorbehandlung vermeiden.
  • Teil 4: Schleifen, strahlen, sweepen
    Im vierten Serienteil erläutern die Autoren, welche Fehler bei der mechanischen Oberflächenvorbereitung auftreten können.
  • Teil 5: Lacke im Fokus
    Im fünften Serienteil beschreiben die Autoren, wie Beschichter Fehler durch die geeignete Lackauswahl verhindern können.
  • Teil 6: Im Zeichen der Applikation
    Im sechsten Serienteil geht es um Applikationsfehler und wie man sie vermeiden kann.
  • Teil 7: Lacktrocknung – ein kritischer Prozessschritt
    Im siebten Serienteil widmen sich die Autoren der Lacktrocknung bzw. -vernetzung und geben Tipps, wie Beschichter hierbei Fehler vermeiden können.
  • Teil 8: Unzulänglichkeiten bei den Substraten
    Der achte Serienteil zeigt, dass auch Unzulänglichkeiten bei den Substraten Oberflächenmängel verursachen.

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Zum Netzwerken:

Dr. Herrmann GmbH & Co. KG, Dresden, Dr. Thomas Herrmann, Tel. +49 351 4961-103, office@dr-herrmann-gmbh.de, www.pulverlack-gutachter.de, www.dr-herrmann-gmbh.de

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