Individueller Korrosionsschutz
Das Hamburger Unternehmen produziert Gelenkwellen unter anderem für Nutzfahrzeuge. Darunter diverse Spezialanfertigungen und maßgeschneiderte Systemlösungen, um die größtenteils individuellen Wünsche der Kunden zu erfüllen. Um weitere Freiheitsgrade bei der Individualisierung zu bieten, findet auch die Beschichtung inhouse statt. Rund 20.000 Gelenkwellen werden jährlich mit schwerem Korrosionsschutz, farbigen Decklack-Beschichtungen und reinen Transportbeschichtungen versehen. Je nach Anforderung und Kundenwunsch erhalten die verschweißten und entfetteten Gelenkwellen in der eigenen Nasslackierungsanlage ihre Beschichtung. Um die Produktionszeiten in der Lackierung zu verkürzen, stellte Sass die bis dato verwendete Lacksysteme auf Brillux Industrielack-Beschichtungen um. Nach einer eingehenden Beratung und anschließenden technischen Betreuung vor Ort war so die geplante Prozessoptimierung durchführbar. Das Nasslack-Sortiment bot der Firma Sass für alle Anforderungen geeignete Beschichtungsmaterialien.
Kleinmengenabgabe
Die fertig beschichteten Gelenkwellen können einem Korrosionsschutz bis zu C5 entsprechen.
Einen weiteren Vorteil sah die Gelenkwellenfabrik in der Möglichkeit, Kleingebinde abnehmen zu können. „Unser vorheriger Lieferant hatte Mindestabnahmen von 40-60 kg. Das führte etwa bei Sonderfarben, wo nur geringe Mengen Lack benötigt werden, regelmäßig zu großen Mengen an Überschuss, die irgendwann entsorgt werden mussten. Jetzt können wir in der Grundierung Gebindegrößen von 10 kg und im Decklack 2,5 kg abnehmen“, so Rüggen. „Ausschlaggebend war auch der Schnell-Lieferservice. Nasslacke, die wir bis 11 Uhr bestellen, werden in der Regel noch am selben Tag versendet.“ Somit spart das Unternehmen zusätzlich Lagerkosten ein.
Die Vorbehandlung der Gelenkwellen erfolgt mittels Strahlen.
Etwa die Hälfte der Gelenkwellen erhält eine Transportbeschichtung mit einer etwa 10-40 µm dicken 1K-Haftgrundierung. Diese trocknet im Vergleich zu ihrem Vorgänger schneller. Bereits nach 15 min ist das Bauteil weiterverarbeitbar. Ist Individualität gefragt, kommen auch andere Farbtöne wie Gelb, Blau oder Orange zum Zuge. In diesem Fall tragen Sass-Mitarbeiter einen 2K-PUR-AC-Decklack mit ca. 40-60 µm Schichtstärke auf die Gelenkwellen. Während die Grundierung im Niederdruckverfahren appliziert wird, erfolgt der Auftrag der Deckschicht mit einer Becherpistole. Bei ca. 2% der gefertigten Gelenkwellen tragen die Beschichter eine von zwei Korrosionsschutzlackierungen auf. Um die Korrosivitätsschutzkategorie C4 H zu erreichen, werden die Gelenkwellen zunächst gestrahlt, dann mit ca. 80 µm 2K-EP-Haftgrund grundiert und im Anschluss mit einer ebenfalls 80 µm Deckschicht 2K-PUR-AC-Lack lackiert. Gilt es den Korrosionsschutz C5 H zu erreichen, tragen die Lackierer nach dem Strahlen 2K-EP Zinkstaubfarbe mit einer Schichtdicke von ca. 80 µm auf, die dann von einer doppelten Lage 2K-Haftgrund mit derselben Dicke bedeckt wird. Die Endbeschichtung erfolgt wiederum mit einer 80 µm dicken Decklackierung. So sind die verschiedensten Sonderlösungen abgedeckt und aufgrund der kurzen Liefer- und Trocknungszeit zudem schnell umsetzbar.
Zum Netzwerken:
Gelenkwellenfabrik Wilhelm Sass, Stapelfeld, Mathies Rüggen, Tel. +49 40 2263301-10, mathies.rueggen@w-sass.de, www.gelenkwellenfabrik.de;
Brillux Industrielack, Unna, Jan Werges, Tel. +49 2303 8805-0, j.werges@brillux.de, www.brillux-industrielack.de
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