Nasslacke abdunsten und trocknen
„Und der Einfluss dieses Prozesses auf die Oberflächenqualität wird meist unterschätzt.“ Herkömmliche 2K-PUR- und Epoxy-Systeme enthalten Wasser oder Lösemittel, die größtenteils in der Abdunstzone aus dem Lack ausdunsten. Ein weiterer Austritt findet während der Lacktrocknung bzw. Vernetzung im Trockenofen statt. Hinweise zu Temperaturen und Einbrennzeiten findet der Anwender auf dem Typenblatt des Lackherstellers. Doch was ist, wenn er diese Rahmenbedingungen nicht schaffen kann? „Dann sollte er zusammen mit dem Lackhersteller eine individuelle Evaluierung vornehmen.“
Nach Abdunstung und Vernetzung verfügen 2K-PUR- und Epoxy-Lacke immer noch über freie Reaktionskörper und haben ihre spezifische Leistungsfähigkeit zu ca. 90% erreicht. Will man sie auf 100% steigern, empfiehlt Wolfgang Schaefer folgende Faustregel: die beschichteten Werkstücke entweder zwei Tage bei 60 °C oder sieben Tage bei Raumtemperatur (22 °C) altern lassen.
UV-härtende Lacke besitzen in der Regel bereits nach der Trocknung mit UV-Licht ihre volle Leistung. Um dies auch bei Dual-Cure-Systemen zu erreichen, sollten Anwender damit beschichtete Werkstücke nach der UV- und der thermischen Trocknung auch dem Alterungsverfahren unterziehen. Zum Abschluss noch ein wichtiger Tipp: die Feuchtigkeit in der Abdunstzone messen. Ist sie zu hoch, dunstet der Lack in dieser Phase nicht genügend aus und es könnten Kocher entstehen. Ist sie zu niedrig, dunstet das Material zu schnell und es ändern sich visuelle Eigenschaften wie Verlauf, Farbton und Glanzgrad.
Zum Netzwerken:
Freie Anwendungstechnik Schaefer (FAS), Buxtehude, Wolfgang Schaefer, Tel. +49 4161 8658012, info@service-fas.de, www.service-fas.de
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