Heiße Phase
Im März 2018 begann bei dem Lohnbeschichter die Installation der Technik für die vollautomatische ESD-fähige Roboter-Lackieranlage, mit der das Unternehmen bis zu 1,80 m lange, 0,90 m breite und 1,20 m hohe Werkstücke aus Kunststoff vollautomatisch beschichten wird (siehe BESSER LACKIEREN 11/2018, S. 4 und 12/2018, S. 4). Der P&F-Bodenkreisförderer hat seine Probeläufe erfolgreich absolviert. Entwickelt ist mittlerweile auch der Grundrahmen für die Skids. Nun geht es darum, ihre Nutzung durch unterschiedliche Aufbauten mit Zwischen- und Teilerahmen so flexibel wie möglich zu gestalten. „Wir haben die Grundrahmen so konzipiert, dass der Roboter auch bei komplizierten Geometrien zuverlässig alle Bereiche der Werkstücke erreichen kann und dass sie bei der Beschichtung möglichst weitgehend lackfrei bleiben. Letzteres bietet den Vorteil, dass wir seltener entlacken müssen“, hofft Wessendorf. Nach Aufgabe der Werkstücke transportiert die Fördertechnik die Skids zur sog. Hochzeit. Dort werden die Werkstücke gescannt und mit den „Soll-Daten“ der Datenbank überprüft. Wenn alles stimmig ist, wird der jeweilige Laufwagen inkl. Skid mit dem entsprechenden Programm für den Durchlauf durch den Lackierprozess „vermählt“. Danach öffnet sich die automatische Einfahrtstür und der Skid trägt seine Fracht durch Vorreinigung, CO2-Reinigung, Beflammen, Ionisierung, Lackierung, Abdunstzone, Trocknen und Kühlen. Sollte ein zweiter Durchlauf anstehen, fährt der Skid vor der Abkühlzone erneut in den Beschichtungsprozess.
In der Lackierkabine ist die Nassabscheidung über die Wasserwand und die Wassertasse unter dem Gitterrost startklar für die Produktionsaufnahme.
Programmierung gestartet
Der Roboter für die Vorbehandlung und der Roboter für die Lackierung sind bereits mit den Grunddaten – wie Abmessungen der Skids, den Informationen zu Durchflussmengen, Zerstäuberluft und Lackmengen – vorbereitet. Aktuell läuft die Programmierung für die Bewegungsabläufe. Für den Beschichtungsprozess erhalten die Roboter die Daten über die Bestückung der Skids, die Abmessungen der darauf befindlichen Werkstücke sowie die Informationen über exakte Vorbehandlung bzw. Lackierung von einem anlagenspezifischen Server, der alle Prozessdaten vorhält und diese für eine evtl. notwendige spätere Nachverfolgung speichert. Damit ist sichergestellt, dass der Lohnbeschichter auch nach Jahren über den rückwertig an den Teilen angebrachten Prüfaufkleber alle Prozessdaten inkl. Lackdaten kontrollieren kann. Steuerung, Überwachung und Programmierung der Anlage werden von Mitarbeitern übernommen, die den Ausbildungsstand des staatl. geprüften Farb- und Lacktechnikers mit dem Schwerpunkt industrielle Beschichtungstechnik erworben haben. Direkt an der Anlage werden ausgebildete Lackierer oder Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik arbeiten. Weitere Mitarbeiter werden für die Aufgabe und Abnahme der Bauteile qualifiziert. Hinzu kommt die Fernwartung der Anlagenlieferanten. Vorgesehen ist, dass die Mitarbeiter wöchentlich zwischen der neuen Lackieranlage und der Handlackierung der zukünftigen Manufaktur rotieren, sodass die hohe Fachkompetenz der Mitarbeiter auch in praktischer Sicht erhalten bleibt und ebenfalls für die Anlagentechnik vorhanden ist.
Wer die Abläufe und Zusammenhänge der ESD-fähigen Roboterlackieranlage kennenlernen möchte, erhält am 28. November 2018 dazu die Gelegenheit. An diesem Tag findet bei Wessendorf Systembeschichtungen GmbH in Emstek die Veranstaltung BESSER LACKIEREN vor Ort statt. Die Teilnehmer können sich zudem im Rahmen einer Werksbesichtigung die innovative Technik selbst in Augenschein nehmen.
Zum Netzwerken:
Wessendorf Systembeschichtungen GmbH, Emstek, Franz Wessendorf, Tel. +49 4473 9495-14, f.wessendorf@wessendorf.info, www.wessendorf.info
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