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Lackablösung bei Metallic-Lacken auf Holzwerkstoffen

Metallic-Lacke auf Holzwerkstoffen stellen besondere Herausforderungen dar. Zwei Schadensfälle an industriell beschichteten Oberflächen zeigen die Schwierigkeiten bei der Materialkombination und Applikation. Die Untersuchung deckt unterschiedliche Ursachen auf, die zu Lackablösungen führten.

Schadensbild an der Türzarge
An der Türzarge löste sich der Lack ab. Fotos: IHD

Metallic-Lacke werden oft auf Metall oder Kunststoff angewendet, ihre Verwendung auf Holzwerkstoffen ist jedoch weniger verbreitet und stellt spezielle Herausforderungen dar. Zwei Schadensfälle verdeutlichen, wie problematisch die Kombination von Metallic-Lacken mit Holzsubstraten sein kann.

Im ersten Fall traten an industriell beschichteten Türblättern und Zargen Ablösungen eines grauen Metallic-Lacks auf. Die Schadensursache konnte nach einer mikroskopischen und infrarotspektroskopischen Untersuchung schnell ermittelt werden: Der verwendete lösemittelbasierte 2K-Lackaufbau enthielt in einer Schicht keinen Härter. Dies führte zu einer unzureichenden Festigkeit in der Lackschicht, die Spannungen nicht standhalten konnte und daher riss.

Ursachenanalyse durch Mikroskopie und Spektroskopie

Im zweiten Fall kam es zu Lackablösungen an Küchenfronten mit bronzefarbenem Metallic-Lack. Hier ergab die infrarotspektroskopische Analyse, dass der Härter in einem akzeptablen Bereich war. Auffällig war jedoch, dass die Ablösungen ausschließlich auf der Breitfläche der Küchenfront auftraten, während die Schmalfläche eine gute Haftfestigkeit aufwies. Weitere Untersuchungen zeigten, dass auf der Breitfläche eine Grundierfolie verwendet wurde, deren Haftfestigkeit nicht ausreichend war. Die Grundierung platzte samt Lackschicht von der Folie ab, was auf eine Kombination von Sprödigkeit der Grundierung und einer schwachen Haftfestigkeit zurückzuführen war.

Nahaufnahme des Schadensbildes
An der Küchenfront löste sich der Lack ab.

Unterschiedliche Ursachen – ähnliches Schadensbild

Beide Schadensfälle verdeutlichen, dass ähnliche Schadensbilder auf unterschiedlichen Ursachen beruhen können. Eine präzise Analyse ist notwendig, um die genaue Ursache zu identifizieren. Für Hersteller bedeutet dies, dass die Wahl der richtigen Materialien und eine sorgfältige Verarbeitung von entscheidender Bedeutung sind, um langfristig stabile Lackierungen zu gewährleisten.

Mehr im Abo: Abonnenten von BESSER LACKIEREN erfahren im ausführlichen Artikel in Ausgabe 15/2024:

  • Details zur Schadensuntersuchung der Lackschichten
  • Welche Fehler bei der Applikation von 2K-Lacken vermieden werden müssen
  • Welche Materialkombinationen bei Metallic-Lacken auf Holz besonders kritisch sind

Zum Netzwerken:

IHD – Institut für Holztechnologie Dresden, Dresden, Dr. Florian Kettner, Tel. +49 351 4662-498, florian.kettner@ihd-dresden.de, www.ihd-dresden.de

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