Holzwerkstoffe: Neue Oberfläche – neue Fehler
Wenn neue Oberflächenbeschichtungen eingeführt werden, dann sollen neue Anwendungsfelder erschlossen oder auch Eigenschaften verbessert werden. Daraus resultieren dann in einigen Fällen Konsequenzen, mit denen man so nicht gerechnet hat, wie ein aktuelles Fallbeispiel des Instituts für Holztechnologie zeigt.
In einem Fitnessstudio wurde eine Arbeitsplatte als Tresen eingesetzt. Dieser bestand aus einem Mehrschichtaufbau mit HPL-Deckschicht. Nach einer Nutzungszeit von ca. einem Jahr monierte der Betreiber des Fitnessstudios milchig weiße Flecken, die durch eine übliche mechanische Reinigung nicht mehr entfernbar waren.
Nach einer Probenentnahme und Rücksprache mit dem Betreiber kam der Verdacht auf, dass es sich nicht um eine generelle Verfärbung, sondern Kalkablagerungen handelte. Diese konnten mit Essig, nicht jedoch mit der üblichen mechanischen Reinigung beseitigt werden. Ursache hierfür war eine Mikro-Gebirgsstruktur auf der HPL-Oberfläche. Diese Struktur ist dem Prozess zum Erlangen des matten Finish geschuldet.
Die Mattierung wird durch eine Endlackierung mit einem UV-Acrylatlack realisiert, der vor der Durchhärtung mittels Excimer-Technologie an der Oberfläche gefaltet wird. Diese Falten wiederum haben dem Kalk Möglichkeit zur Einlagerung geboten.
Weitere Details zur Klärung dieses Falls lesen Sie in BESSER LACKIEREN 21/2023.
Zum Netzwerken:
Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), Dresden, Dr. Florian Kettner, Tel. +49 351 4662 498, florian.kettner@ihd-dresden.de, www.ihd-dresden.de
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