Flammhemmende Pulverlacke für Holzsubstrate
Bisher wird die Pulverlacktechnologie vor allem für die Beschichtung von Metallsubstraten eingesetzt. Sie gilt als nachhaltige Alternative zur Flüssiglackierung, da sie sich durch einen geringeren Energieverbrauch auszeichnet und Pulverlacke aufgrund ihrer VOC-Freiheit als umweltfreundlicher gelten.
Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit geht der Trend dahin, auch naturbasierte Materialien wie Holz oder Holzwerkstoffe pulverbeschichten zu lassen. Der Einsatz herkömmlicher Pulverlacke ist in diesem Zusammenhang jedoch problematisch, da sich zu hohe Temperaturen beim Aufschmelzen und Aushärten negativ auf die Substrate auswirken. Hinzu kommt die Forderung nach mehr Sicherheit bei der Verwendung naturbasierter Werkstoffe, insbesondere im Hinblick auf deren Brandverhalten.
Produktsicherheit erhöhen
Folglich sollten solche Werkstoffe und ihre Oberflächen u.a. flammhemmend ausgerüstet sein. Hier setzt nun das laufende Projekt an, das seit Oktober 2023 mit dem Ziel gefördert wird, einen flammhemmenden Niedertemperatur- oder UV-Pulverlack für den Einsatz auf temperaturempfindlichen Substraten wie Massiv- und Schichtholz oder Holzverbundplatten zu entwickeln. Die neue flammhemmende Pulverlackbeschichtung soll im Vergleich zu bisherigen Niedertemperatur- oder UV-Pulverlacken für temperatursensitive Materialien eine verzögerte Entflammbarkeit, geringe Rauchentwicklung bei Entzündung und deutlich reduzierte Wärmefreisetzung aufweisen.
Mit dem Einsatz eines solchen neuen Pulverlacks ließe sich die Produktsicherheit z.B. von beschichteten Holzwerkstoffen im Innenausbau erhöhen. Positiver Nebeneffekt wäre außerdem der Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Bereits in ersten Untersuchungen zeigten Pulverlacke mit zugesetzten Flammschutzmitteln eine Verzögerung des Entflammens.
In den nächsten Schritten werden u.a. eigene Entwicklungen biobasierter Flammschutzmittel bzw. Substanzen auf ihre Eignung hin untersucht. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der Förderrichtlinie „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ gefördert.
Zum Netzwerken:
Institut für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), Dresden, Petra Schulz, Tel. +49 351 4662-316, petra.schulz@ihd-dresden.de, Lisa Kleber, Tel. +49 351 4662-244, lisa.kleber@ihd-dresden.de, www.ihd-dresden.de
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