VOC-gerecht beschichten

Der Umstieg von lösemittelhaltigen auf wässrige Lacksysteme ist häufig mit hohen Investitionskosten verbunden. Mit den neuen UltraHighSolid-Plattformtechnologien von FreiLacke lässt sich der Lösemittelverbrauch ohne Anlagen-Umrüstungen deutlich reduzieren.

UHS-Lacke eignen sich u.a. für Motoren -

Um Oberflächen hochwertig und effizient zu beschichten, kommen fast immer Mehrschichtaufbauten zum Einsatz, so beispielsweise KTL- oder 2K-Epoxid-Grundierungen, die mit 2K-PU-Decklacken kombiniert werden. Diese Lacksysteme punkten sowohl in Sachen Haftfestigkeit und Korrosionsschutz, als auch durch sehr gute UV- und Chemikalienbeständigkeiten. Ihr Nachteil: ein hoher VOC-Gehalt, der mit aufwändiger, teurer Belüftungs- und Filtertechnik kompensiert werden muss. Mit den neuen UltraHighSolid-Systemen, kurz UHS, von FreiLacke können Anwender  den Forderungen nach einer Reduzierung des VOC-Gehaltes in Farben und Lacken voll und ganz gerecht werden. Mit einem Festkörperanteil bis zu 80 Gewichtsprozent weisen sie einen VOC-Wert von kleiner als 350 g/l auf.

Hohe Standfestigkeit, schnelle Trockung

Zu den UHS-Systemen zählen zwei neue Grundierungen sowie ein Hochglanz-Decklack. „Unsere neue 2K-Polyurethan-Grundierung ,UR1937H‘ kommt überall dort zum Einsatz, wo eine rasche Überlackierbarkeit mit einer Vielzahl von Decklacksystemen notwendig ist“, erklärt Andreas Morlock, Gruppenleiter Entwicklung und Anwendungstechnik Industrielacke beim badischen Lackhersteller. Die Grundierung zeichnet sich dem Anbieter zufolge durch eine hohe Standfestigkeit sowie eine schnelle Trocknung aus; trotz des hohen Festkörperanteils lässt sie sich mit konventioneller Luftzerstäubung oder im Airmix-Verfahren verarbeiten.

Verwendung nachwachsender Rohstoffe

Das UHS-System ist für den Fahrzeugbau geeignet, weil es Verformungen des Untergrunds standhält, ohne Risse zu bilden.

Das UHS-System ist für den Fahrzeugbau geeignet, weil es Verformungen des Untergrunds standhält, ohne Risse zu bilden.

Die Haftung ist auf vielen Untergründen gut, und die Verwendung von nur einem Härter sowohl für die Grundierung als auch für den Decklack bietet Anwendern ein einfaches Handling und somit merkliche Einsparungen an Zeit und Kosten. Ist ein sehr hoher Korrosionsschutz gefordert, so spielt die neue 2K-Epoxid-UHS-Grundierung „ER1936H“ ihre Stärken aus: „Die Härterkomponente ,HE0016‘ konnten wir unter Verwendung nachwachsender Rohstoffe so formulieren, dass die für Aminhärter typische Reizung sehr gering ausfällt. Grundierung und Härter wurden komplett ohne Reaktivverdünner zur Serienreife gebracht“, erklärt der Gruppenleiter. Neben einer schnellen Überlackierbarkeit punktet das System zudem durch ein hohes Standvermögen sowie eine ausreichend lange Topfzeit. Und mit dem neuen 2K-Polyurethan-UHS-Decklack „UR1409G“ steht Lackierbetrieben ab sofort auch ein Hochglanz-Decklacksystem zur Verfügung, das einen sehr guten Verlauf sowie eine rasche Trocknung aufweist. Gemeinsam mit den UHS-Grundierungen „UR1937H“ und „ER1936H“ sorgt es für eine Reduktion von Emissionen, kurze Taktzeiten sowie ausgewogene Applikations- und Oberflächeneigenschaften.

Gesamte Schichtstärke in nur einem Gang

Wer seine Beschichtungsprozesse noch weiter beschleunigen will, kann auf das UHS-Einschichtsystem „UR1422“ zurückgreifen: FreiLacke hat dieses 2K-System ebenfalls mit einem Festkörpergehalt von rund 80 Gewichtsprozent formuliert und setzt dafür auf Rohstoffkomponenten der neuesten Generation. „Das System erfüllt höchste Anforderungen bei hohen, kocherfreien Schichtstärken, praxisgerechter Trocknung, guten Oberflächeneigenschaften und hohen Beständigkeiten im Korrosionsschutz“, sagt Entwickler Philipp Butkus. „Der VOC-Gehalt des Beschichtungssystems liegt deutlich unterhalb des Grenzwertes von 420 g/l.“

Taktzeiten erhöhen, Handling vereinfachen

Die Oberflächen zeichnen sich durch einen sehr guten Verlauf aus.

Die Oberflächen zeichnen sich durch einen sehr guten Verlauf aus.

Der Auftrag der gesamten Schichtstärke bis zu einer Trockenschichtdicke von 150 μm ist in nur einem Arbeitsgang möglich. Die maximal mögliche kocherfreie Schicht­dicke hängt zwar stark von der Applikationsart ab, aber selbst beim Airless-Verfahren, das hinsichtlich Kocherbildung oft kritisch ist, wird eine Kochergrenze von über 200 μm Trockenschichtdicke erreicht“, erläutert Butkus. Durch den Wegfall von Zwischenablüftung und forcierter Zwischentrocknung der Grundierung lassen sich die Taktzeiten mit dem neuen Einschichtsystem erheblich reduzieren und der Durchsatz erhöhen. Zusätzliche Applikationsanlagen können entfallen und Lösemittel, speziell für Reinigungszwecke, eingespart werden. Zudem ist das Handling der Beschichtungsstoffe hinsichtlich Logistik und Lagerhaltung deutlich einfacher; Verwechslungen der einzelnen Beschichtungsstoffe sind ausgeschlossen.

Ein Viertel weniger VOCs

Aus den Werten der Gesamtemissionen pro beschichteter Fläche ergibt sich eine Reduktion der VOC-Anteile um rund 25%. „Besonders hervorzuheben sind dabei der für Einschichtsysteme sehr gute Korrosionsschutz sowie die Kochergrenze des Einschichtsystems“, sagt der Entwickler. Das System ist besonders für Branchen wie dem Fahrzeugbau geeignet, weil es Verformungen des Untergrunds standhält, ohne Risse zu bilden. „Unser neues Einschichtsystem zeigt ausgezeichnete Werte hinsichtlich Verformung und Steinschlagbeständigkeiten. Mittels Erichsentiefung (DIN EN ISO 1520) ergibt sich ein Wert von über sechs Millimeter Entformung, bis erste Risse in der Beschichtung entstehen“, fasst Andreas Morlock zusammen.

Zum Netzwerken:
Emil Frei GmbH & Co. KG, Bräunlingen, Andreas Morlock, Tel. +49 7707 151-270, a.morlock@freilacke.de, www.freilacke.de

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