Ozon wirksam einsetzen

Bei der Volkswagen Nutzfahrzeuge AG ist jetzt mit Hilfe der Firmen Eisenmann und BASF der Prototyp einer Ozonanlage in das KTL-System integriert worden, wobei das Ozon an unterschiedlichen Stellen in den Prozess eingegeben wird. Dabei wird ein definierter Lackvolumenstrom behandelt.

Das Ozon wird an unterschiedlichen Stellen in den Prozess eingegeben. Foto/Grafik: Volkswagen AG -

Ozon ist eines der stärksten technisch herstellbaren Oxidationsmittel und eignet sich für die Behandlung von Wasser und industriellen Produkten. Der Vorteil von Ozon liegt in der umweltfreundlichen Wirkungsweise. Schadstoffe, Farben, Gerüche und Mikroorganismen werden direkt durch Oxidation zerstört, ohne dass schädliche Nebenprodukte entstehen. Als optimal hat sich ergeben, einen Teilstrom Ultrafiltrat zu ozonisieren und dann mit dem Lackmaterial zu mischen. Zur Überprüfung der Wirkung haben die Techniker die Anlage zeitweise  ausgeschaltet, um das Keimwachstum zu kontrollieren. Die kathodische Elektrotauchlackierung (KTL) hat sich als Verfahren zur großtechnischen Grundierung von Automobilkarosserien durchgesetzt. Im Laufe der Zeit wurde die KTL zu einem hocheffizienten und umweltfreundlichen Verfahren weiterentwickelt. Die Eliminierung toxischer Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Blei, hat den Lack allerdings anfällig für Bakterien gemacht. Bakterienbefall wird in der Regel durch Zugabe geeigneter Biozide bekämpft.

Das Projektteam hat den Prototypen der Ozonanlage installiert.

Das Projektteam hat den Prototypen der Ozonanlage installiert.

Dadurch, dass die Anzahl der zur Verfügungen stehenden Biozide begrenzt ist und diese auch das Abwasser belasten, wird intensiv nach alternativen Methoden zur Bakterienbekämpfung gesucht. Mit der jetzt installierten Ozonanlage erprobt Volkswagen Nutzfahrzeuge das alternative Verfahren. Für Robert Plesnierwicz, Lackleiter VW Wrzesnia, und Markus Richter, Lackleiter VW Poznan, ist bewiesen, dass Ozon wirksam im KTL-Systemen einsetzbar ist. Stefan Melzer, Volkswagen Nutzfahrzeuge AG, sagt, dass bei dem nächsten Projekt die Vorbehandlungszonen nach der Phosphatierung und das KTL-System mit einer speziell dafür ausgelegten Ozonanlage parallel entkeimt werden. Hierzu haben die VWN AG, BASF Coatings GmbH und die Firma Henkel Laborversuche durchgeführt und freigegeben.

Zum Netzwerken:
Volkswagen AG, Hannover, Stefan Melzer, Tel. +49 511 798-80075, stefan.melzer1@volkswagen.de, www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de

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