Klappe dicht

Im Ernstfall – wenn ein explosionsfähiges Staubgemisch in der Absauganlage zündet – macht die Rückschlagklappe "ProFlap" dicht. So verhindert sie, dass sich Flammen in andere Anlagenteile ausbreiten können. Keller Lufttechnik entwickelt diese Sicherheitskomponente kontinuierlich weiter und hat jetzt die "ProFlapPlus" vorgestellt.

Die Rückschlagklappe absolvierte die Prüfungen nach EN 16447 erfolgreich. Foto: Keller Lufttechnik -

Deren Sensoren schlagen Alarm, wenn sie Verschleiß oder Ablagerungen bemerken, u.a. mit einem Sensor, der eine Strömungsüberwachung ermöglicht. Laut Anbieter lässt sich die Plus-Funktion in bestehende „ProFlap“-Systeme nachrüsten und damit die Wartungsintervalle verlängern und die Sicherheit steigern. Metallverarbeitende Betrie­­be und Unternehmen, die schleifen, strahlen oder lackieren haben in der Regel eines gemeinsam: Sie setzen trocken arbeitende Entstaubungsanlagen ein, um die Luft an ihren Maschinen von feinen Partikeln und Aerosolen zu befreien. Dabei entsteht in der Absauganlage regelmäßig – typischerweise, wenn der Filter automatisch abgereinigt wird – eine explosionsfähige Atmosphäre. Ist der Eintrag einer Zündquelle möglich, was häufig der Fall ist, setzen Anlagenbetreiber konstruktive Explosionsschutzmaßnahmen um. Das kann zum Beispiel eine druckstoßfeste Bauweise der Anlage sein mit der Möglichkeit zur kontrollierten Druckentlastung. In diesem Zusammenhang sind sie verpflichtet, dafür zu sorgen, dass im Explosionsfall entstehende Flammen nicht durch die Rohrleitungen auf andere Anlagenteile und dort arbeitende Beschäftigte durchschlagen. Die Rückschlagklappe „ProFlap“, die rohgasseitig in die Rohrleitung integriert wird, übernimmt diese Aufgabe.

Ex-Schutz: Performance Level d einhalten
Die Europäische Norm EN ISO 13849 definiert sogenannte Performance Level (kurz: PL), die die Zuverlässigkeit einer Sicherheitsfunktion auf einer Skala von a (geringer Sicherheitslevel) bis e (höchster Sicherheitslevel) klassifizieren. Für den Explosionsschutz gilt in der Regel der sehr anspruchsvolle Performance Level d. Eine entsprechende Sicherheitsfunktion ist die Strömungsüberwachung von Absauganlagen, die zur Vermeidung einer Ex-Atmosphäre eingesetzt wird. Jens Kuhn, Qualitätsleiter bei Keller Lufttechnik, macht aber auch die Erfahrung, dass viele Anlagenbetreiber das erforderliche Maß an Sicherheit aktuell noch nicht gewährleisten. Ein Beispiel: Manche Unternehmen verlassen sich in Sachen Ex-Schutz lediglich auf einen Funkenvorabscheider. Er soll verhindern, dass ein heißer oder glimmender Span das explosionsfähige Gemisch, das zeitweise im Trockenabscheider entsteht, entzündet. Um allein mit dieser Maßnahme einen Performance Level d zu erreichen, müsste der Funkenvorabscheider jedoch so sicher arbeiten, dass nur alle 530 Jahre ein Funke das Gerät ungehindert passiert, rechnete Jens Kuhn aus. „Doch selbst wenn es einen Abscheidegrad von 99,999% aufwiese, würde alle zwei Stunden (!) ein Funke in den Abscheider gelangen“, erklärt der Experte.

Der Anbieter entwickelt das Produkt für die Entkoppelung von Explosionen organischer und anorganischer Stäube kontinuierlich weiter. Bereits 2017 zeigte die Rückschlagklappe, die mit Nennweiten von 140 bis 560 mm erhältlich ist, was sie kann: Als verbesserte „ProFlapIII“ mit noch dichter schließender Klappe sowie einer automatischen Verriegelung für den Ernstfall absolvierte sie die Prüfungen nach der neuen, strengeren Norm EN 16447 erfolgreich.

Plus-Version mit Sensorik

Inzwischen ist die überarbeitete Version der „ProFlapPlus“ auf dem Markt. „Die Plus-Version verfügt über zwei Sensoren, die fortlaufend Auskunft über den Zustand der Anlage geben“, erläutert Jens Kuhn, Qualitätsleiter bei Keller Lufttechnik. „Ein Verschleißsensor im Gehäuse überwacht den Materialabtrag. Er schlägt Alarm, sobald dadurch die Druckstoßfestigkeit des Bauteils nicht mehr gewährleistet sein könnte. Ein Winkel- bzw. Klappensensor überwacht die Position des Klappenblatts und erkennt dort schädliche Ablagerungen.“ Auch eine Explosion signalisiere der Sensor, da sich das Blatt durch den Druck im Entstauber schließt, erläutert Kuhn. Die Sensorik sorgt für mehr Sicherheit und verlängerte Wartungsintervalle. „Ohne Sensorik ist eine wöchentliche manuelle Kontrolle des Bauteils nötig. Bei der Plus-Version genügt ein halbjährlicher Check. Das ist eine erhebliche Arbeitserleichterung“, sagt der Qualitätsleiter. Darüber hinaus bietet der Winkelsensor einen weiteren Nutzen: Bei entsprechender Auswertung liefert er gleichzeitig Angaben über den Volumenstrom. Unternehmen, die eine Strömungsüberwachung als Sicherheitsfunktion mit Performance Level d einsetzen, gewährleisten damit die erforderliche Ausfallsicherheit.

Zum Netzwerken:
Keller Lufttechnik GmbH + Co. KG, Kirchheim unter Teck, Jens Kuhn, Tel. +49 7021 574-344, jens.kuhn@keller-lufttechnik.de, www.keller-lufttechnik.de

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