Produkte fälschungssicher markieren

Immer stärker werden permanente Markierungen in international agierenden Unternehmen eingesetzt.

Das Smiley ist nur mithilfe einer Infrarotkamera und nicht mit bloßem Auge zu erkennen. Fotos: Fraunhofer IPA -

Dabei stehen oftmals nicht nur der Plagiatschutz im Vordergrund, sondern auch Sicherheitsaspekte bzw. übergeordnet der Schutz vor ungerechtfertigten Gewährleistungsansprüchen. Permanente Markierungen lassen sich in bevorzugter Weise auf einer Oberfläche unter Verwendung von beispielsweise Tinten oder innerhalb einer Oberflächenbeschichtung als intrinsische Laserbeschriftung bzw. als Lasergravur erzeugen. Wenn ein Firmenlogo permanent in eine Beschichtung eines Ersatzteils zur eindeutigen und dauerhaften Identifizierung eingraviert, eingeprägt oder eingezeichnet werden soll, sind sichtbare Markierungen gewünscht. In diesem Fall wird ein Basislack in der Farbe des Firmenlogos auf das Ersatzteil lackiert und diese dann, je nach späterem Anforderungsprofil mit einem gezielt optimierten Lackaufbau überlackiert. Soll die Markierung eine gewisse Witterungsstabilität aufweisen und zusätzlich topografisch nicht fühlbar als solche in Erscheinung treten, muss die Markierung intrinsisch erfolgen, d.h. es werden nur einzelne farbgebende Additive transparent gelasert, ohne jedoch die Bindemittelmatrix zu zerstören. Einfacher realisierbar ist eine Lasergravur, bei der eine bestimmte oberflächlich liegende, farbgebende Schicht des Lackaufbaus mit dem Laser abgetragen wird, so dass eine andere Farbschicht, z.B. in der Farbe des Firmenlogos, freigelegt werden kann. Damit die Farbschicht des Logos diese Prozedur ohne Schaden übersteht, müssen jedoch auch hier die mit Laser zu entfernende Schicht, als auch die Farbschicht des Logos aufeinander abgestimmt und gegenseitig optimiert werden. Neben der schwächeren Witterungsstabilität dieser mittels Laser gravierten Schichten ist auch die erhöhte Schmutzanfälligkeit gegenüber den intrinsischen Markierungen als Nachteil zu nennen.

WARUM DAS WICHTIG WIRD
Produktpiraterie stellt für international agierende Firmen immer öfter eine Herausforderung dar. Erschwerend kommt nach Meinung von Top-Managern  hinzu, dass sich die Komplexität in der Wirtschaft infolge der Globalisierung des Wettbewerbs sowie der extrem volatilen Märkte deutlich erhöht hat. Die Situation dürfte sich zukünftig kaum verbessern. In diesem Spannungsgefüge zwischen internationalem Wettbewerb und Produkt­piraterie wird der Plagiatschutz durch permanente Markierungen von Produkten an Bedeutung gewinnen. Das Fraunhofer IPA beschäftigt sich deshalb intensiv mit
Themen der sichtbaren als auch der unsichtbaren Markierungen für unterschiedliche Produktgruppen.

Markierungsstation nach der Beschichtung integrieren

Sollen hingegen Informationen auf dem Produkt hinterlegt werden – wobei die Markierung das optische Erscheinungsbild nicht stört oder als Plagiatschutz dienen – werden bevorzugt unsichtbare Markierungen eingesetzt. Am Fraunhofer IPA wurden zu diesem Zweck mittels Infrarotkamera lesbare und decodierbare, unsichtbare Markierungen als druckbare Tinten entwickelt. Unabhängig von der Art der Oberfläche des Produkts und unabhängig davon, ob die Markierungen auf Folie, Textilien, Kunststoffen oder metallischen Bauteilen aufgebracht werden sollen, ist es besonders günstig, die Markierungseinheit als jeweils letzte Station nach den Beschichtungseinheiten im Prozess zu verankern. Im Falle der intrinsischen Lasermarkierung und der Gravur wird hierfür ein Industrielaser vorgesehen, wohingegen im Falle der unsichtbaren Markierungen eher eine Druckereinheit als letzte Station innerhalb der jeweiligen Produktionsprozesse Verwendung findet.

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, Dr. Michael Hilt, Tel.+ 49 711 970 3820, michael.hilt@ipa.fraunhofer.de, Heinz Greisiger, Tel.+49 711 970 3849, heinz.greisiger@ipa.fraunhofer.de, Dr. Marc Entenmann, Tel.+ 49 711 970 3854, marc.entenmann@ipa.fraunhofer.de, www.ipa.fraunhofer.de/beschichtung

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