Mikrokosmos Autolack
Lackdetektive
Das bewies das Unternehmen auch in der Zusammenarbeit mit BMW. Um den Grund der fehlerhaften Kunststofflackierung zu bestimmen, erfolgte im ersten Schritt eine Ist-Analyse der Lackierzone. Denn so vielfältig wie die Lackierfehler sind auch deren Quellen: Fasern- oder Schmutz-
einschlüsse, Lack-Overspray, Pollen, Benetzungsstörungen durch Applikationstechnik, verunreinigte Druckluft, silikonhaltige Schmiermittel und Öle, Schmutzeintrag durch Mitarbeiter deren Arbeitskleidung oder Hilfsmittel.
Die „Lackdetektive“ von Freudenberg lösen das Rätsel der fehlerhaften Autolackierung.
Vor Ort Untersuchungen
„Aufgrund der Vielzahl möglicher Kontaminationsquellen ist es notwendig den Prozess ganzheitlich zu betrachten und zunächst an Ort und Stelle zu begutachten. Kein Fall gleicht dem anderen,“ sagt Christian Westenburger, Contract Manager „Viledon filterCair“. Eine sorgfältige Filteranalyse und -bewertung, Partikel-, Temperatur-, Feuchtigkeits-, und Volumenmessungen, das Ermitteln der Sinkgeschwindigkeiten in der Lackierlinie, das sind die wesentlichen Bestandteile des „filterCair“- Moduls „Basic“. Doch alle durchgeführten Messungen zeigten in Landshut keinerlei Auffälligkeiten. Der Lackierprozess verlief einwandfrei. Somit musste das Problem tiefer liegen.
Ab in den Lack
Im nächsten Schritt tauchten die Experten von Freudenberg in den Mikrokosmos der Beschichtung ein. Zuerst mittels Auflichtmikroskopie. In den Aufnahmen war eine inhomogene Oberfläche zu erkennen, bei der an einigen Stellen überhaupt kein Basislack vorhanden war. Gleichzeitig war die gesamte Fehlstelle aber mit Klarlack überzogen, so dass eine Benetzungsstörung ausgeschlossen werden konnte. Somit lag das Problem tiefer und verlangte nach einer elektronenmikroskopischen (REM/EDX) Analyse. Die fehlerhafte Stelle wurde quergeschliffen und im Schnitt betrachtet. Dies führte auf die richtige Fährte. Mit der Messtechnik konnten an den untersuchten Stellen unterschiedliche Elemente – Silizium, Sauerstoff, Phosphor, Aluminium und Kalium – nachgewiesen werden. Freudenberg untersuchte daraufhin das Granulat, aus dem die Autofänger gespritzt wurden. „Wir haben aus Proben hauchdünne Folien hergestellt“, sagt Frank Hofmann, Contract Manager Viledon filterCair. Diese Granulatanalyse ergab, dass die gefundenen Quarzpartikel ein Bestandteil des Rohmaterials sind. An Stellen, an denen sie zu grob gekörnt waren, entstanden die Fehler beim Lackieren. Problem gelöst!
Zum Netzwerken:
Freudenberg Filtration Technologies SE & Co. KG, Weinheim, Jürgen Becker, Tel. +49 6201 80-6264, juergen.becker@freudenberg-filter.com, www.freudenberg-filter.com
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