Bestimmung des Flächengewichts von Lackschichten unter 0,5 μm
Um kleine, leichte und effiziente Antriebe zu bauen, müssen die Isolierlacke auf den Elektroblechen so dünn wie möglich aufgetragen werden – ohne an Gleichmäßigkeit einzubüßen. Hier bietet sich ein inlinefähiges Messystem als Alternative für Beta-Strahler an.
Mit dem neuen Inline- Sensor „NGO3“ von Infralytic sind ist die Messung von besonders dünnen Lackschichten nun auch ohne Beta-Reflexion möglich, was etwa Strahlenschutzvorkehrungen überflüssig macht. Das Messgerät verzichtet auf gefährliche Isotope und lässt sich einfach in Produktionslinien integrieren. Dort erfasst es die Dicke sämtlicher Lacktypen mittels Infrarotspektroskopie mit einer Messfrequenz von bis zu 450 Hz. Auch sehr dunkle Lacke und Lackschichten von < 0,5 μm stellen kein Problem für das neue System dar.
„Die bisher verbreitete Messmethode von Öl- und Lackschichten via Beta-Rückstreuung kommt derzeit an ihre Grenzen“, erklärt Detlev Schröter, Prokurist bei Infralytic. Mithilfe der Beta-Reflexion lässt sich das Flächengewicht fast aller Materialien erfassen, wobei für die entsprechenden Gewichtsklassen unterschiedliche Isotope eingesetzt werden. Die zu messenden Schichten müssen hierfür allerdings ein Mindestflächengewicht aufweisen. Neuere Komponenten wie z.B. Elektrobleche für Elektromotoren können auf diese Weise nicht mehr gemessen werden.
Lackschichten auf Elektroblechen inline messen
Die neuen Infrarotmessgeräte sind als Hand- und Inline-Sensoren erhältlich und erfüllen die Bedürfnisse der Hersteller von Bauteilen, die auf besonders dünne Lackschichten angewiesen sind. Der Inline-Messkopf lässt sich in beliebiger Position nahtlos in Fertigungslinien integrieren. Für die Montage genügt ein Bauraum von lediglich 520 x 270 x 100 mm. Innerhalb der Linie erfasst der Sensor das Flächengewicht der Beschichtung statisch oder traversierend mit einer Geschwindigkeit von > 2 m/s bei einem Messabstand von 200 mm zum Band.
„Die vollautomatische Inline-Messung entlastet Mitarbeiter“, ergänzt Schröter. Der neue Sensor ist in der Lage, sämtliche Schichten bis zu einem Flächengewicht von > 0,02 g/m2 sicher rückführbar zu bestimmen. Geringere Schichtdicken werden gesondert kalibriert und laut Herstellerangabe ebenso zuverlässig bestimmt. Im Falle der Isolationsschicht auf Elektroblechen werden die Messwerte auf Wunsch in μm angezeigt. Für unterschiedliche Lacktypen stellt der Hersteller eine Auswahl an Kalibrierungen zur Verfügung, die ohne zusätzliche Geräteanpassung einfach vom Benutzer in den Sensor geladen werden. Die Messwerte werden in Echtzeit in allen gängigen Dateiformaten übermittelt.
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