Alle Lackschichten berührungslos messen

Dank einer neuen Technologie misst Volkswagen nun mit weniger Aufwand sämtliche Lackschichten in der Karosserielackierung berührungslos und zerstörungsfrei. Damit will der Konzern mehr Kontrolle über den Lackiervorgang erhalten und macht einen wichtigen Schritt Richtung Lackierung 4.0 und mehr Nachhaltigkeit. Zum Einsatz kommt dafür die Terahertztechnologie.

Die Messung mit dem Terahertzsensor erfolgt auf einer etwa 3 x 4 mm großen Fläche. Foto: das-Nano

Bei Volkswagen besteht die Lackierung einer Karosserie, je nach Produktionsstandort, aus drei bis vier Lackschichten. Der Vorteil der Terahertztechnologie ist, dass sie bis zu sieben Schichten gleichzeitig messen kann. Anbieter der Sensoren, die VW nun einsetzt, ist das-Nano. Um die Prinziptauglichkeit festzustellen, hat VW die Technologie umfassend getestet und Probebleche an potenzielle Anbieter geschickt. Unter anderem war es wichtig, dass die Sensoren die Dicke aller Teilschichten mit einer Genauigkeit von je einem Mikrometer messen können. Nach positiven Ergebnissen stand dann eine erste kleine Testzelle auf dem Programm, anschließend hat der Automobilhersteller eine Pilotanlage installiert und hat inzwischen über 40.000 Karosserien gemessen. Die Messzelle mit dem Terahertzsensor befindet sich direkt hinter dem Decklacktrockner und misst 50 Messpunkte über die ganze Karosserie. Der Messkopf befindet sich auf einem Roboter, der zunächst 25 Messpunkte auf einer Seite der Karosserie vermisst; diese wird dann gedreht und der Roboter fährt die verbleibenden Messpunkte gespiegelt auf der anderen Seite an. Die eigentliche Messung geht schnell vonstatten. Die Positionierung des Sensors und die anschließende Messung der Schichtdicken dauert weniger als 12 Sekunden. 10 Minuten pro Auto, 5 Sekunden pro Stelle.

Der Messaufwand ist nun deutlich reduziert. Bei vorherigen Verfahren war es noch nötig, Streifenkarosserien zu machen, abzukleben und manuell die Schichtdicke nachzumessen. Durch das neue Verfahren konnte so eine deutliche Zeit- und Materialersparnis erzielt werden. Für neue Lackierereien ist die Terahertztechnologie nun Stand der Technik.

Technologische Highlights: Im Jahr 2022 haben Hersteller von Anlagen und Geräten für die Lackiertechnik viele Innovationen auf den Markt gebracht. Die Redaktion BESSER LACKIEREN hat die Neuentwicklungen herausgesucht und mit dem Schlagwort „Highlights 2022“ gekennzeichnet.

Zum Netzwerken:

das-Nano, ESP-Navarra, Israel Arnedo, Tel. +34 656 773232, iarnedo@das-nano.com, www.das-nano.com

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