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Innovative Nanobeschichtungen

Ein von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung und der University of Birmingham geführtes EU-Projekt entwickelt Nanobeschichtungen, die Viren und Bakterien inaktivieren.

Nanobeschichtungen, die auf von vielen Menschen genutzten Oberflächen wie Türklinken oder Druckknöpfen appliziert werden, sollen die Übertragung und Verbreitung von Viren oder Bakterien hemmen. Foto: BAM

Die Nanobeschichtungen sollen Kontaktinfektionen über Oberflächen vermeiden und den Gesundheitsschutz erhöhen. An dem Projekt „STOP“ (Surface Transfer of Pathogens) sind 15 europäische Partner aus Industrie und Wissenschaft beteiligt. Oberflächen in hoch frequentierten Bereichen, wie z.B. von Türöffnern oder PIN-Pads an Bankautomaten, können die Übertragung und Verbreitung von Viren oder Bakterien fördern. Nanobeschichtungen, die auf Oberflächen aufgetragen werden, sollen diese Übertragungswege zukünftig unterbinden. Ausbrüche von hochinfektiösen Krankheitserregern, wie Noroviren, E. coli oder MRSA-Keime haben gezeigt, wie wichtig es ist, Übertragungsketten zu unterbrechen.

Im Rahmen des Projekts werden verschiedene Wirkstoffe entwickelt, die hochflexible und langlebige Beschichtungen ermöglichen, ein breites Spektrum antiviraler und antimikrobieller Eigenschaften besitzen und eine Resistenzentwicklung vermeiden. Der Fokus liegt dabei auf Nanopartikeln und antimikrobiellen Peptiden, d.h. Eiweißmolekülen, die von Lebewesen auch natürlicherweise zur Abwehr von Bakterien produziert werden. Zusätzlich wird untersucht, ob antivirale und antibakterielle Effekte über Änderungen der Oberflächenstruktur im Nanobereich erreicht werden können und ob solche Strukturen mit den chemischen Modifikationen kombiniert werden können. Die Wirksamkeit der Nanobeschichtungen wird im Labor und unter realen Bedingungen untersucht. Dabei sollen neue Testmethoden zum Einsatz kommen, aus denen dann Standards abgeleitet werden. Sicherheitsaspekte der Nanomaterialien werden zusätzlich durch Studien zur Human- und Umwelttoxizität, zur Resistenzentwicklung bei Bakterien und Viren sowie Lebenszyklusanalysen ausführlich beleuchtet. Das Projekt läuft bis August 2026. Erste Ergebnisse sollen im Februar 2024 vorliegen.

Zum Netzwerken:

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin, Dr. Frank Schreiber, Tel. +49 30 8104-1414, frank.schreiber@bam.de, www.bam.de, http://stop-pathogens.eu

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