Biobasierte Beschichtungen für Holz aus Baumrinde

Eine Forschergruppe an der Universität Stockholm hat jetzt ein neues Konzept zum Schutz von Holzoberflächen entwickelt, indem sie ein komplett biobasiertes System aus Komponenten von Birken- und Fichtenrinde geschaffen hat – inspiriert von der natürlichen Barrierefunktion von Rinde in Bäumen.

Symbolfoto Rindenmulch
Baumrinde kann eine wertvolle Ressource für den Holzschutz darstellen. Ein neuer Lack auf Basis von Rinde ist umweltfreundlich und besitzt ähnliche Eigenschaften wie Alkydbeschichtungen. Foto: Aardvark Studios - stock.adobe.com

Von bestehenden Forschungen hebt sich das Projekt dadurch ab, dass die Lackformulierung vollständig aus erneuerbaren Ressourcen besteht. Zudem nutzen die Forscher eine innovative Doppelfunktionalität: die Polyphenole z.B. aus Fichtenrinde stabilisieren die wasserunlöslichen Säuren in einer wasserbasierten Suspension und fungieren als Nanofüllstoffe, welche die mechanischen Eigenschaften der Beschichtung an die jeweiligen Anforderungen anpassbar machen.

Baumrinde stellt eine wertvolle Ressource für Holzschutzbeschichtungen dar, die eine sehr gute Wasserbeständigkeit im Vergleich zu konventionellen Alkydbeschichtungen erzielen. Darüber hinaus bietet dieses System die Möglichkeit, industrielle Abfälle in hochwertige Produkte umzuwandeln und ressourceneffizient zu nutzen. Die neuen Beschichtungen schützen Holzoberflächen vor Feuchtigkeit und verhindern damit Verrottung, Rissbildung und Fäulnis. Damit können diese Substrate als Baumaterial im Außenbereich eingesetzt werden.

Applizieren und Härten wie herkömmliche Beschichtungen

Das Forscherteam hat zudem festgestellt, dass sich die Lacke unter denselben Bedingungen applizieren und härten lassen wie herkömmliche Beschichtungen. Es stellte sich weiterhin heraus, dass die biobasierten Lacksysteme im Vergleich zu den industriellen Standards in Bezug auf Wasserbeständigkeit und Schmutzresistenz dieselben Eigenschaften aufweisen.

Die Forscher sehen noch weiteres Potenzial, die hydrophoben Eigenschaften zu verbessern, indem sie funktionelle Gruppen implementieren. Auch die Haftungseigenschaften sind vergleichbar, wie Gitterschnittexperimente zeigen. Gefördert wurde das Projekt u.a. von der Schwedischen Energieagentur sowie dem Schwedischen Forschungsrat für Umwelt, Agrarwissenschaften und Raumplanung.

Zum Netzwerken:

Universität Stockholm, Fakultät für Materialwesen und Umweltchemie, SE-Stockholm, Mika H. Sipponen, Tel. +46 8 161258, mika.sipponen@mmk.su.se, www.mmk.su.se

Hersteller zu diesem Thema

Sie brauchen mehr? Sie wollen Hintergrund und Fachwissen?
Dann brauchen Sie mehr als aktuelle Internet-News - Sie brauchen die Fachzeitung BESSER LACKIEREN! Exklusive Interviews, Analysen und Berichte. Praxisbezogener Fachjournalismus. Umfassende Informationen. Digital oder gedruckt - So, wie Sie es brauchen.

Das könnte Sie auch interessieren