Letzter Schliff für edle Oberflächen
Ganz gleich ob Luxuswagen oder Oldtimer: Seitdem die ersten Autos über die Straßen rollen, investieren ihre Besitzer viel Zeit, um sie aufwändig zu pflegen, „abzuziehen“ und aufzupolieren. So wirken sie noch edler und wertvoller und heben sich von der Masse der anderen Automobile ab. Ein aufwändiges Oberflächenfinish können heutige Käufer längst auch bei den Herstellern ordern. Das sogenannte Klavierlackfinish wird in Kleinst- und Sonderserien produziert, um damit die glatten Oberflächen des Fahrzeug-Designs zum Beispiel auf Messen oder anderen Events besonders hervorzuheben. Die Hersteller demonstrieren damit zudem gern ihre industriellen und handwerklichen Fertigungsmöglichkeiten.
Lack entscheidet über Polierbarkeit
Die Visomax Coating GmbH aus dem fränkischen Zellingen ist auf Polier- und Beschichtungssysteme spezialisiert und entwickelt Lösungen für lackierte Oberflächen, vor allem in der Automobilindustrie. „Wenn ein Kunde uns wegen Klavierlackfinish anfragt, klären wir zunächst die gewünschte Oberflächenqualität“, erklärt Visomax-Vertriebsleiter Marco Petermüller: „Entscheidend ist jedoch der Lack, der bei dem Kunden im Einsatz ist: Von ihm hängt die Schleif- und Polierbarkeit der Oberfläche ab. Und es ergeben sich daraus auch die ersten Parameter wie z.B. die Auswahl der Schleifmittel, der Polituren und der Polieraufsätze.“ Nach Jahren in der Branche kennen Petermüller und seine Kollegen die Stärken und Schwächen der gängigen Schleifmittel genau, die Produktauswahl habe einen enormen Effekt auf das Gesamtergebnis, betont er. Gleichzeitig werden die Schleif- oder Poliermaschinen festgelegt, damit die ersten Versuche auf kleineren Flächen beginnen können. „Im Automobilbereich ist es wichtig, direkt nach dem Bearbeiten die Oberflächen zu überprüfen, vor allem bei Außen-, also Sichtflächen. Dabei geht es in erster Linie darum, die Oberflächenqualität auf langfristige Haltbarkeit zu prüfen“, erklärt der Profi. „Auch wenn sich die Struktur des Klarlacks nachträglich nicht mehr ändert, so haben doch die Schleif- und Polierprozesse eine erhebliche Einwirkung auf das Gesamtergebnis.“ Es müsse daher u.a. geprüft werden, ob sich der Gesamteindruck der Lackoberfläche durch ein erneutes Aufheizen, etwa im Trockenofen, negativ verändert. „Die negativen Veränderungen könnten in dieser ersten Testphase wiederkommende Schleifspuren, Hologramme oder Vermattungen sein. Anhand dieser Eindrücke können wir den Prozess nach und nach verfeinern und einstellen, bis er stabil ist und bis auch eine erneute Temperaturerhöhung der Oberfläche – in der Regel zwischen 80 und 120 °C – zu keinen negativen Ergebnissen führt“, so Petermüller.
Objektivität als Voraussetzung
Weil das menschliche Auge eine Oberfläche nur subjektiv bewerten kann, wird dieselbe Oberflächengüte häufig unterschiedlich bewertet. In einer industriellen Fertigung müssen die Prozessparameter aber so gesetzt werden, dass dem subjektiven Eindruck so wenig Spielraum wie möglich gelassen wird. Beim Klavierlackfinish behilft sich Visomax deshalb u.a. mit Oberflächenmesswerten wie SW (Short Wave), LW (Long Wave) oder DOI (Brillanz). Dabei sind die vorgegebenen Messwerte der Oberfläche und das zur Verfügung stehende Produktionszeitfenster zu berücksichtigen. Visomax unterstützt und berät sowohl Kunden, die ein Klavierlackfinish einführen wollen, als auch solche, die dieses bereits praktizieren. „Grundsätzlich kann jede Art von Klavierlackfinish, speziell im automobilen Exterieurbereich, verbessert oder verfeinert werden. Dazu ist es notwendig, den kompletten Schleif- und Polierprozess richtig zu ,lesen‘ und Messwerte, sofern vorhanden, zu interpretieren“, betont der Vertriebsleiter. Mit dem System sei es sogar möglich, jedes Serienfahrzeug ohne spezielle Vorbereitung aus der Produktion auszusteuern, auf Klavierlackoptik zu bearbeiten und wieder dem Produktionsprozess zuzuführen.
Visomax Coating GmbH, Zellingen, Marco Petermüller, Tel. +49 9364 817-600, Mobil +49 170 3573392, marco.petermueller@visomax.de, www.visomax.de
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