Druckluft öl- und bakterienfrei aufbereiten
Druckluft ist die treibende Kraft bei der Lackzerstäubung. Trotz der zentralen Funktion als Prozessmedium wird ihr vielfach relativ wenig Beachtung geschenkt. Während Lack unter kontrollierten, oft validierten Bedingungen hergestellt wird und seine Zusammensetzung, Reinheit und Farbgebung genau spezifiziert sind, steht die Druckluft weit weniger unter Beobachtung. Und das, obwohl ihre Erzeugung vom Start weg erhebliche Qualitätsrisiken birgt. Das beginnt bereits im Kompressor, der die Umgebungsluft, die Schmutzpartikel, Ruß, Kohlenwasserstoffe, Mikroorganismen u.ä. enthalten kann, ansaugt und auf Betriebsdruck verdichtet. Das führt zu einer Konzentration dieser Schadstoffe auf das Vielfache. Druckluftfilter und -trockner sind in der Lage, die Schadstoffe zu definierten Anteilen aus der Luft zu entfernen – aber häufig nicht vollständig. Verbleibende Öl-Aerosole können zu Fehlern im Lackfilm wie Kratern oder Verfärbungen führen. Beko setzt deshalb beim „Bekokat“ auf katalytische Druckluftreinigung, die nach eigenen Angaben einen Restölgehalt von 0,003 mg/m³ in der verdichteten Luft erreicht. Dieser Wert liegt deutlich unterhalb der Forderungen von 0,01 mg/m³ der DIN ISO 8573-1 für ölfreie Druckluft der Klasse 1. Ein neu entdeckter Nebeneffekt der Katalyse: Da der Vorgang alle organischen Verbindungen betrifft, zersetzt er auch Mikroorganismen, die sich in der Druckluft befinden.
Anwendung im Atemschutz
Was für die Lackierung an sich nur bedingt relevant ist, kann z.B. für die Luftversorgung von druckluftgespeisten Atemschutzgeräten sehr wohl eine Rolle spielen. Der Lackierer kann sich durch diese Geräte wirksam vor dem Einatmen von Lacknebel und -dämpfen schützen, aber nicht vor den Verunreinigungen die durch die Luftzufuhr in die Maske gelangen. Deshalb sollte sie ebenfalls frei von Öl und anderen Verunreinigungen sein und entsprechend aufbereitet werden. Die gesundheitliche Gefährdung durch Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren lässt sich durch Katalyse verringern. Die Totaloxidation der in der Luft enthaltenen Kohlenwasserstoffverbindungen beschränkt sich nicht auf Öl oder andere Verunreinigungen. Der Prozess zersetzt gleichermaßen Mikroorganismen, die sich vor allem in ungetrockneter Druckluft und bei erhöhten Temperaturen, z.B. direkt nach der Verdichtung, vermehren. Luftfilter sind nicht in der Lage, sie effektiv abzuscheiden. Die Katalyse setzt direkt nach der Verdichtung an und arbeitet unabhängig von den Umgebungsbedingungen. Als Katalysator dient bei dem Verfahren ein Granulat, das über Heizelemente auf die Reaktionstemperatur von 150 °C aufgewärmt wird. Im Katalysator werden organische Verbindungen aufgespalten. Es ensteht Wasser, das durch eine anschließende Kältetrocknung entfernt werden kann. Für Atemschutzanwendungen ist außerdem die Entfernung des entstehenden CO2 notwendig.
Beko Technologies GmbH, Neuss, Herbert Blauscheck, Tel. +49 2131 988690, herbert.blauscheck@beko.de, www.beko-technologies.de
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