Origami für Tanks

Seit Mitte 2018 beschichten die Mitarbeiter des Tankspezialisten aus Forst selbst. Die dauerhaft gute Auftragslage bei der Bearbeitung von Tanks machte diesen Schritt möglich.

Während der Lackierung bleibt die Kabine geschlossen. Die mobile Absaugung sorgt dabei für Frischluft.
Während der Lackierung bleibt die Kabine geschlossen. Foto: Tank und Apparate Barth -

„Allerdings ist die Beschichtung nicht unser Hauptgeschäft“, sagt Wolfgang Pfeiffer, bei Barth verantwortlich unter anderem für die Oberflächenbehandlung der eingehenden Tanks aus Stahl, Edelstahl oder GFK. „Somit standen wir vor dem Problem, dass wir zwar eine Beschichtung brauchten, aber dafür keine sehr hohe Investition gerechtfertigt war.“ Zudem stellte sich die Frage, ob die neue Lackieranlage in eine bestehende Halle integriert oder dafür ein Neubau errichtet werden sollte. Gerade weil bei Barth nicht täglich lackiert wird, waren die Kosten und der Platzbedarf einer statischen Lackierkabine ein großer Hemmschuh bei der Planung. Bis man auf die Lösung von Sabura stieß.

Mobil auch für Großes

Zum Transport der großen Tankbehälter kommt der Kran zum Einsatz. Ist der Tank passend platziert, wird die Kabine darüber geschoben.

Zum Transport der großen Tankbehälter kommt der Kran zum Einsatz. Ist der Tank passend platziert, wird die Kabine darüber geschoben.

Das Unternehmen bietet faltbare Universal-Raumsysteme an, die sich auch für die größten der Tanks mit bis zu 100.000 l Fassungsvermögen eignen. Durch die integrierte Luftführung sind die Kabinen optimal für Lackierungen geeignet. Die Kabinen sind aus Hohlprofilrohren in Fachwerkbauweise hergestellt, so dass der Aufbau auch Schnee- und Windlasten im Außenbereich trotzen kann. Die Wände bestehen aus antistatischen und schwer­entzündbaren Hoch­leistungs­fo­lien, die ein B1-Zertifikat haben. „Als wir auf dieses Konzept gestoßen sind, haben wir relativ schnell auch eine Real-life-Anlage besichtigt. Und das – natürlich in Kombination mit dem viel geringeren Investitionskosten – hat uns überzeugt“, sagt Pfeiffer.

Wird die Kabine nicht benötigt, falten Mitarbeiter sie zusammen, um Platz in der Fertigung zu sparen. Fotos: Tank und Apparate Barth

Wird die Kabine nicht benötigt, falten Mitarbeiter sie zusammen, um Platz in der Fertigung zu sparen. Fotos: Tank und Apparate Barth

Die mobile Kabine, in die Barth letztlich investierte, hat im voll ausgezogenem Zustand eine Länge von 24 m. Um auch die größten der zu beschichtenden Tanks aufzunehmen, wartet das faltbare Raumsystem mit einer Breite von 7 m und einer Höhe von 6 m auf. Im vollständig zusammengeschobenen Zustand verkürzt sich die Länge auf nur 4 m. So steht im Bedarfsfall nötiger Produktions- oder Lagerplatz zur Verfügung. Zudem ist die Länge der Kabine auf die jeweilig anliegende Beschichtungsaufgabe anpassbar. „Zum Ausklappen brauchen wir zwei Mann, die auf jeder Seite der Kabine anpacken. Das eigentliche Ausziehen dauert 2-3 min. Bis alles betriebsbereit ist, vergeht nur eine Viertelstunde“, resümiert Pfeiffer. Vor dem Aufbau der Kabine, transportiert ein Portalkran den jeweiligen Tank auf die passende Position. Die Kabine wird dann über den Tank gezogen. Alternativ sind kleinere Tanks mit ca. 30.000 l Volumen  mit dem Stapler in bereits aufgefaltete Kabinen trans­portierbar.

Lackieren bei Barth

Bei der Oberflächenbehandlung erfolgt im Bedarfsfall zunächst ein Abschleifen der Behälter mit geeigneten Schleifgeräten oder es wird auch in der Kabine sand- gestrahlt. „Und anschließend – natürlich auch das  Lackieren – ist in der Falt-Kabine möglich. Das ist für uns optimal“, sagt Pfeiffer.

Faltbare Raumsysteme
  • Mobil und zusammenfaltbar
  • Hochleistungsfilteranlage mit Filtern bis zu H13 sowie Aktivkohlefiltern
  • Transparent
  • Geringe Beschaffungskosten
  • Keine Baugenehmigung erforderlich
  • Hallenkräne nutzbar

Nach der Vorbehandlung der Behälter erfolgt die Lackierung. Innen schützt eine Epoxy-Beschichtung vor Korrosion, außen kommt je nach geplanter Nutzung, eine Grundierung in Kombination mit 1K-Lack für den oberirdischen Einsatz, oder Bitumen für den unterirdischen Einsatz zur Anwendung. Die Grundierung erfolgt am ersten Tag, am Folgetag bringen die Mitarbeiter die Deckschicht auf – beides per Handapplikation. Während der Arbeiten saugen vier Hochleistungsfilteranlagen Luft in die Kabine. Diese zirkuliert und wird vor der Abgabe nach außen gefiltert, um die Freigabe unzulässiger Emissionen zu verhindern. „Die Luftführung lassen wir nach der Beschichtung noch 30 min laufen, danach trocknet der Lack über Nacht, bevor wir den Tank zum Versand bereit machen“, sagt Pfeiffer. „Das Einzige, das wir noch auf unsere individuellen Anwendungen optimieren möchten, ist die Luftführung. Ansonsten funktioniert das Konzept für uns sehr gut.“ Eine Reinigung der Kabine war bislang nicht nötig, ist jedoch einfach umsetzbar. Je nach Schwere der Belastung können die Seitenwände zunächst mit mittelharten Besen von Anhaftungen befreit oder mit geeigneten Reinigungsmitteln gewaschen werden. Da jede Folie aus drei  Einzelteilen besteht, sind die Seitenwände leicht innerhalb weniger Minuten durch Herausziehen austauschbar.

Zum Netzwerken:
Tank und Apparate Barth GmbH, Wolfgang Pfeiffer, Forst, Tel. +49 7251 9151-0, info@barth-tank.de, www.barth-tank.de

Sabura International GmbH, Kamen, Udo Schwabe, Tel. +49 151 23705608, service@sabura.de, www.sabura.de

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