Korrosionsschutz mit Lösemittelreinigern erzielen
Die Verwendung von Lösemitteln als Reiniger hat eine lange Historie. Früher wurden diese Produkte nahezu uneingeschränkt verwendet und konnten dabei ihre Vorzüge voll ausspielen, wie z.B. eine sehr schnelle Trocknung ohne zusätzlichen Energiebedarf oder die sehr gute Reinigungswirkung innerhalb kurzer Behandlungszeiten. Auf die aus der Anwendung entstandenen Emissionen musste nicht bzw. kaum geachtet werden. Durch eine Vielzahl von Gesetzesverschärfungen (z.B. 31. BImSchV = VOC Verordnung) mussten nicht nur die gefassten sondern auch die diffusen Emissionen drastisch reduziert werden. Somit hat sich die offene Verwendung von Lösemitteln stark reduziert. Mittlerweile gibt es von verschiedenen Anlagenbauern auch geschlossene Anlagen, in denen Lösemittelreiniger verwendet werden. Innerhalb der Anlage wird die Reinigungslösung im „Kreis gefahren“. Sie wird durch eine einfache Destillation immer wieder aufbereitet und der abgereinigte Schmutz von der Reinigerlösung abgetrennt. Für diese Anlagen müssen aber spezielle Lösemittel verwendet werden, die entsprechend gut reinigen aber auch destillierbar sind. Die Technologie erlaubt es im Spritz- bzw. im Flutverfahren zu arbeiten, aber auch klassisch in der Tauchanwendung/ Ultraschall.
Die konservierten Bleche wurden einem Kondenswasserkonstantklimatest (KKT nach DIN EN ISO 6270-2 CH) unterzogen, links mit 10% „Custos“ nach 408 h KKT, rechts ohne „Custos“ nach 24 h KKT. Quelle (zwei Bilder, zwei Tabellen): Kluthe
Ein Problem bleibt aber bei der Reinigung mit Lösemittel in einer geschlossenen Anlage trotzdem, wenn es sich um eine einfache 1-Kammerlösung handelt. Die gewaschenen Bauteile weisen keinerlei Korrosionsschutz auf. Eine Lagerung der Bauteile über mehrere Tage/Wochen ist somit nicht möglich. Es stehen jetzt aber auch 2- oder Mehr-Kammeranlagen zur Verfügung. In diesen ist ein intensiveres Reinigen oder ein Aufbringen von Korrosionsschutz denkbar. Dieser Korrosionsschutz muss neben guten filmbildenden Eigenschaften auch eine gute Löslichkeit in der Reinigerlösung haben. Hier hat sich „Custos 10-36“ von Kluthe als Korrosionsschutzmittel bewährt, wie der Anbieter mitteilt. Es kann in unterschiedlichsten Konzentrationen von 1-15% mit der Reinigerlösung gemischt und nach der Reinigung in einem zweiten Schritt aufgebracht werden. Mögliche Reinigungslösungen sind z.B. „Nikutex 2003“ (modifizierter Alkohol) für die Abreinigung von wässrigen Emulsionen, „Haku 1025-921“ (Kohlenwasserstoff) für Bearbeitungsöle sowie „Nikutex 2302“ für die kombinierte Abreinigung von Bearbeitungsölen und wässrigen Emulsionen. Denn bei dieser Art der Reinigung gilt immer noch „gleiches löst gleiches“.
Tabelle 2: Ergebnisse des Kondenswasserkonstantklimatests im Überblick.
Korrosionsschutz auf Stahlbauteilen erhöhen
Um die Wirksamkeit bzw. Langlebigkeit des aufgebrachten Korrosionsschutzes von „Cutos 10-36“ zu prüfen wurden in einer 2-Kammer-Reinigungsanlage Testbleche mit „Haku 1025-921“ gereinigt und in einen zweiten Schritt mit der einer Mischung aus „Haku 1025-921“ und „Custos 10-36“ behandelt. Hierbei wurde der Anteil an Korrosionsschutz variiert (s. Tabelle 1). Es zeigte sich, dass der Korrosionsschutz auf Stahlbauteilen erhöht werden kann. Anwendern bietet sich laut Hersteller die Möglichkeit, in einer entsprechenden Reinigungsanlage nicht nur die Vorteile der Lösemittelreinigung zu nutzen, sondern auch einen definierten Korrosionsschutz aufzubringen.
ZUSAMMENFASSUNG
Bei den durchgeführten Versuchen hat sich gezeigt, dass durch den Einsatz des Korrosionsschutzmittels „Custos 10-36“ in einer modernen 2-Kammer Lösemittelreinigungsanlage der Korrosionsschutz auf Stahlbauteilen erhöht wird. Bei einer Zugabemenge von 10% zum Reiniger wird ein Korrosionsschutz von 240 h (= 10 Tage) erzielt. Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass die Vakuumtrocknung bzw. die Temperatur keinen Einfluss auf die Schichtdicke des Filmbildner hat. Somit besteht für den Anwender die Möglichkeit, in einer entsprechenden Reinigungsanlage nicht nur die Vorteile der Lösemittelreinigung zu nutzen, sondern auch einen definierten Korrosionsschutz auf die Bauteile aufzubringen.
Chemische Werke Kluthe GmbH, Heidelberg, Tobias Distler, Tel. +49 6221 5301-181, t.distler@kluthe.com, www.kluthe.com
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