Bessere Arbeitsbedingungen im Lackierprozess
Lackierprozesse werden in der Serienproduktion größtenteils automatisiert durchgeführt, bei kleinen Losgrößen übernehmen jedoch Menschen den Lackauftrag. Hierbei sind die Beschäftigten während des Lackierprozesses starken körperlichen Belastungen ausgesetzt: Mitarbeiter müssen aufgrund gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe des Lacks Schutzkleidung in Form eines Overalls sowie einen Atemschutz tragen. Weiter sind die zu lackierenden Teile meist auf Vorrichtungen befestigt, welche nicht immer eine gute Körperhaltung unterstützen, z.B. das Lackieren über Kopf. Hinzu kommt, dass diese Art der Handarbeit sehr kostenintensiv ist.
Digitaler Zwilling erstellt
Im Projekt „MemoLaRo“, welches das Unternehmen Hellmann-Hygrex koordiniert, werden die Bauteile eines Getriebemotors modular betrachtet und individuelle, automatische Roboterlackierprogramme entwickelt. Hierfür wird ein Sensorsystem erarbeitet, das aus dem zu lackierenden Getriebemotor einen digitalen Zwilling erstellt, d.h. das reale Produkt in maschinenlesbare Daten umwandelt. Anschließend wird anhand dieses Zwillings das Lackierprogramm zusammengesetzt und an den Roboter übertragen. Mittels einer zu entwickelnden Software kann der Mitarbeiter das automatisch erstellte Lackierprogramm prüfen und freigeben.
Am Ende des Projekts entsteht ein moderner Lackierarbeitsplatz, welcher die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verbessert und den Beruf des Lackierers in die Zukunft führt. „MemoLaRo“ greift die Thematik der aktuellen Arbeitsplatzsituation bei Lackierprozessen auf und entwickelt Lösungen für den Faktor „Mensch“ als wichtigsten Bestandteil der Wertschöpfungskette. Das Ergebnis kann perspektivisch in Bereichen eingesetzt werden, in denen aktuell kleine Losgrößen von Hand lackiert werden, zum Beispiel der Lohnlackierung und bei Herstellern von Pumpen, Lüftern, Kältemaschinen oder im Sondermaschinenbau.
Das Projekt läuft bis Juni 2027, wird im Rahmen des ESF-Programms „Zukunft der Arbeit“ durch das BMBF sowie die EU gefördert und durch den Projektträger Karlsruhe (PTKA) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) betreut. Projektpartner sind die 3D.aero GmbH, das Fraunhofer IAO und das Fraunhofer IFAM.
Zum Netzwerken:
Hellmann-Hygrex GmbH, Kaltenkirchen, Rüdiger Hellmann, Tel. +49 4191 72289-20, rh@hygrex.de, www.hygrex.de
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