1.0 für 4.0

Industrie 4.0 und das Internet of Things (IoT) ziehen zunehmend in Produktionsbetriebe ein. Doch wie kann man angesichts der Fülle von Daten die Übersicht behalten und – vor allem – die Daten effizient nutzen? Yaskawa, Hersteller von Servoantrieben, Frequenzumrichtern und Motoman-Industrierobotern hat dafür jetzt eine Lösung vorgestellt: das Yaskawa Cockpit. "Auslöser der Entwicklung war die Frage, wie wir unseren Kunden einen Mehrwert bieten können.

Aktuell setzt Yaskawa Version 1.0. im Rahmen von Pilotprojekten um. Foto: Yaskawa -

Mit dem Cockpit stellen wir eine Software-Plattform zur Verfügung, über die es möglich wird, relevante Prozess- und Systemdaten in Echtzeit zu sammeln, zu analysieren und zu visualisieren“, berichtet Dietmar Guttroff, Manager Sales Systems Business Robotics Division. „Echtzeit meint Echtzeit. Erfassung und Weitergabe der Daten erfolgen in 500 – 1000 ms. Damit ist der Zustand der Anlage sofort sichtbar.“ Die Software-Plattform erkennt und meldet beispielsweise einen verstopften Luftfilter ohne den Einbau zusätzlicher Sensoren allein durch das Monitoring des Stromflusses. Weiterhin ist es möglich, Daten zur Optimierung des Prozesses zurück zu spielen sowie Empfehlungen für die Wartung und den Austausch von Ersatzteilen zu erhalten.

Aktuell erfolgt die Umsetzung der Version 1.0. im Rahmen von Pilotprojekten. Dafür wird das Unternehmen Anwendungen zusammen mit ausgewählten Kunden aus den Bereichen Anlagentechnik und Systemintegration erarbeiten. „Wichtig ist uns dabei, dass wir Lösungen finden, die individuell an Kundenwünsche angepasst werden können und die Kriterien für die Auswahl festlegen“, erklärt Guttroff. „Die Komponenten von Lackieranlagen lassen sich selbstverständlich integrieren. Das ist jedoch in erster Linie eine Frage der Datenerhebung: Welche Daten sollen wozu erfasst werden? Ist das geklärt, kann die Sensorik installiert bzw. bereits vorhandene in das Cockpit eingebunden werden.“ Als Schnittstelle zum Cockpit dient die Open Platform Communication Unified Architectur (OPC UA). Sie bietet aufgrund ihrer Architektur die Möglichkeit, eine plattform- und herstellerunabhängige Kommunikation über verschiedene Ebenen bereitzustellen. Die Software-Plattform bildet bei Yaskawa ein zen­trales Element des Industrie 4.0-Lösungskonzepts „i³-Mechatronics“. Darin verknüpft das Unternehmen klassische Mechatronik, Informations- und Kommunikationstechnologie“ sowie digitale Lösungen wie Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und das Internet der Dinge (IoT). „i3“ steht dabei für integriert – intelligent – innovativ. Dieser integrative Ansatz umfasst aktuelle und neu entwickelte Motoman-Roboter ebenso wie Produkte und Lösungen aus der Antriebs- und Steuerungstechnik sowie eigens entwickelte Softwarelösungen.

Drei Alternativen

Mit Blick auf Datenhoheit und -sicherheit will Yaskawa für die Software-Plattform drei Alternativen der Datenspeicherung anbieten: 1. Die Daten bleiben komplett beim Anwender. 2. Der Anwender erlaubt Yaskawa temporär den Zugriff. 3. Der Anwender lädt die Daten komplett auf einen Yaskawa-Server und erlaubt somit auch den vollständigen Zugriff beispielsweise zur Prozessüberwachung, Wartung und Bestellung von Ersatzteilen. Wann wird das Cockpit starten? „Wir planen, im Frühsommer 2019 damit an den Markt zu gehen und können dann schrittweise die Anwendung ausbauen.“

Zum Netzwerken:
Yaskawa Europe GmbH, Allershausen, Dietmar W. Guttroff, Tel. +49 151 12186646, dietmar.guttroff@yaskawa.eu.com, www.yaskawa.eu.com

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