Zukunft der Oberflächenveredelung in Europa

Der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) hat kürzlich die Projektgruppe „BREF STM“ gegründet. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Europäische Kommission den aktuellen Stand der Technik in Form von BREF-Dokumenten definiert (Best Available Techniques Reference oder Best Available Techniques Reference Document).

Gebäude der Europäischen Kommission
Den aktuellen Stand der Technik definiert die Europäische Kommission in sog. BREF-Dokumenten. Der VOA engagiert sich jetzt bei der Überarbeitung der Unterlagen Foto: Dimitris Vetsikas/Pixabay

Für die Oberflächenveredelungsindustrie ist das „BREF Surface Treatment of Metals and Plastics“ (BREF STM) das entscheidende Schriftstück. Die aktuell gültige Fassung stammt aus dem Jahr 2006 und steht routinemäßig zur Überarbeitung an.

Die BREF-Dokumente enthalten Details zur Anlagentechnik sowie Anforderungen zu Ressourcenverbräuchen, beispielsweise Energie und Wasser. Hinzu kommen Emissionswerte zur Schadstofffreisetzung in Wasser, Boden und Luft. Sie erlangen durch Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt selbstständige Gesetzeskraft. Bei Neugenehmigungen von Anlagen, zum Beispiel nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), berücksichtigen die Behörden die Anforderungen der einschlägigen BREF-Dokumente. Darüber hinaus stellen sie sicher, dass auch die Betreiber bestehender Anlagen die Vorgaben der BREF-Dokumente spätestens nach vier Jahren einhalten. Neue Anforderungen aus den BREF-Dokumenten finden fortwährend Berücksichtigung in Novellierungen der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft) sowie in den jeweils relevanten Bundes-Immissionsschutzverordnungen (BImSchVen). Die Revision des BREF STM prägt damit maßgeblich die Anforderungen, mit denen sich die Branche der Oberflächenveredelung künftig konfrontiert sieht.

In den kommenden drei bis vier Jahren tragen nationale Expertengruppen – in Deutschland unter Führung des Umweltbundesamtes – und eine europäische Technical Working Group den derzeitigen Stand der Technik für das zu aktualisierende BREF STM zusammen. Der VOA beteiligt sich unter Mitarbeit interessierter Mitgliedsunternehmen an dem Prozess. Geschäftsführerin Dr. Alexa A. Becker betont: „Der VOA engagiert sich gemeinsam mit seinen Mitgliedern für die Zukunft der Branche, sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene, um die globale Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen.“ Dabei arbeitet der Verband eng mit der Dachorganisation European Association for Surface Treatment on Aluminium (ESTAL) zusammen. Für die erforderliche Zuarbeit wurde innerhalb von ESTAL die Working Group „Sustainability“ gegründet. Am Kick-off-Meeting Anfang Mai 2021 nahm Matthias Krämer, Leiter Technik beim VOA, teil, der auch die Arbeit der VOA-Projektgruppe koordiniert.

Das neu zu fassende BREF STM-Dokument wird für rund zehn bis 15 Jahre die gesetzlichen Anforderungen an die Oberflächenveredelung beeinflussen.

Zum Netzwerken:

Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e.V. (VOA), München, Dr. Alexa A. Becker, Tel. +49 89 5517-8670, info@voa.de, www.voa.de

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