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Bereits im Herbst 2019 tagten diverse Arbeitsausschüsse von DIN, um in den relevanten Arbeitskreisen neue Normen und Aktualisierungen bestehender Normen zu beraten.

In den Arbeitsausschüssen des DIN haben die Experten diverse Normen der Beschichtungstechnik überarbeitet
DIN hat wieder diverse Normen der Beschichtungstechnik überarbeitet. Foto: Redaktion -

Bearbeitet wurden dabei Themen der ETL – DIN 55655. Hier sind drei neue Teile der Normenreihe in Arbeit. Weiterhin stand die Norm zum Gitterschnitt im Fokus: DIN EN ISO 2409. Diese Norm existiert seit langer Zeit und ist für die Beschichtungstechnik von Dauerrelevanz. Gerade aus diesem Grund wird sie erneut überarbeitet und an die aktuellen Herausforderungen angepasst. Die Überarbeitung beinhaltet auch einen neuen Ringversuch, an dem sich etablierte Unternehmen beteiligen. Eine weitere Norm, derer sich die Experten annahmen, ist die Waschkratzbeständigkeit von Automobilbeschichtungen – DIN EN ISO 20566. Hier wird ein neues Kratzmittel erprobt.

Steinschlagfestigkeit

Ebenso relevant für die Automobilbeschichtung – aber auch für viele weitere Einsatzmöglichkeiten wie die Schienenfahrzeugbeschichtung – ist die Überarbeitung der Steinschlagfestigkeit. Die Normüberarbeitung beinhal­-
tet die Prüfung mit einem neuen Steinschlagschrot sowie einem weiteren Verfahren zur Prüfung mit einem kleinen transportablen Prüfgerät, das den alltäglichen Einsatz deutlich vereinfachen wird. Des Weiteren wurde das Thema Total Appearance Measurement System (TAMS) besprochen. 

Praxistipp der DFO
„Die DIN EN ISO 2409 ist eine der Normen, die typischerweise immer wieder falsch durchgeführt wird. Dies ist in der offensichtlichen Einfachheit der Norm begründet. Mit einem Einschneiden- oder Mehrschneidenmesser wird das Gitter in die Beschichtung eingebracht. Das hört sich einfach an. In der Praxis stimmen aber der Schnittabstand nicht, die Schnitte werden zu tief in das Substrat eingebracht, das Messer wird verkantet usw. Das führt in der Praxis zu Phantomfehlern, die es eigentlich gar nicht gibt. Der Tipp hier: Bitte die Norm vor der Durchführung der Prüfung richtig lesen,“ empfiehlt Ernst-Hermann Timmermann von der DFO.

Normen zur Kunststoff­beschichtung

Außerhalb der Beschichtung von Metallen haben die Experten die Beschichtung von Kunststoffsubstraten im Fokus. Gerade da immer mehr Kunststoff-Anbauteile am Auto in der Praxis im Einsatz sind, ist diese Überarbeitung von enormem Interesse. Dies gilt ebenfalls für die allgemeine produzierende Industrie. Soweit die spannensten Highlights der Überarbeitungen – natürlich gibt es noch weitere Normen der Beschichtungstechnik, die Ihnen die BESSER LACKIEREN Redaktion im nächsten Jahr vorstellen wird. Zudem ergab sich die Internationalisierung einiger deutscher Normen, die insbesondere bei der zunehmenden Reichweite nationaler Beschichtungsbetriebe an Bedeutung gewinnen.  Beteiligt an der aktuellen Überarbeitung der Beschichtungsnormen waren u.a. In­­stitutionen wie DFO, die Normenausschüsse Materialprüfung (NMP) und Pigmente und Füllstoffe (NPF) zur Nanotechnologie, der Normenausschuss Farbe (FNF) zu DB-Farben und die Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL).

Im diesem Jahr wird BESSER LACKIEREN zudem in Zusammenarbeit mit der Deutschen Forschungsgesellschaft für Oberflächentechnik (DFO) die wichtigsten Änderungen in kompakten Infokästen in den Fokus nehmen und so gezielt Tipps für die Anwendung der Normen geben.

Zum Netzwerken:
DIN – Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB), Berlin, Bernd Reinmüller, Tel. +49 302601-2447, bernd.reinmueller@din.de, www.din.de

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