Richtig ritzen
Die Norm dient als Basis vieler Korrosionsprüfungen, in denen in einer Beschichtung Ritze angebracht werden, die bis zum metallischen Substrat durchgehen. Sie legt das Verfahren zum Anbringen der Ritze (Ritzschema, Werkzeuge usw.) normativ fest. Absichtlich angebrachte Verletzungen von Beschichtungen vor Korrosionsprüfungen dienen vor allem dazu:
- zu simulieren und zu untersuchen, wie die Haftfestigkeit einer Beschichtung ausgehend von einer künstlich angebrachten Verletzung nach einer Beanspruchung sichergestellt ist
- während einer Korrosionsprüfung schneller eine Aussage zu erhalten, z.B. bei der Qualitätskontrolle im Herstellungsprozess
- die allgemeine Beständigkeit einer Beschichtung zu untersuchen, indem beobachtet wird, wie schnell sich nach der Beanspruchung Korrosion an einer Verletzung ausbreitet
Der mit dem Ritzstichel erzeugte Querschnitt ist klar definiert.
Vorab-Untersuchungen hatten gezeigt, dass unterschiedliche Ritzwerkzeuge verwendet werden – sowohl national als auch international. Die Anwendung von Werkzeugen mit technisch andersartigen Schneidsystemen bewirkt jedoch, dass die Ritze bezüglich Querschnitt, Tiefe und freigelegter Metallfläche variieren. Die Unterschiede beeinflussen die Ergebnisse von Korrosionsprüfungen erheblich, da der Ritz den Zugang der korrosionsauslösenden Substanzen zum Substrat regelt. Je größer dieser ausfällt, desto mehr Interaktion kann zwischen diesen Substanzen und dem darunter liegenden Metall stattfinden.
Wesentliche Änderungen |
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Das zum Anbringen eines Ritzes geeignete Verfahren hängt von der Art der Beschichtung und deren Dicke ab. Der Querschnitt der Ritze sollte so glatt wie möglich sein, so dass das metallische Substrat gleichmäßig freigelegt ist und keine Beschichtung auf dem freigelegten Substrat verbleibt. DIN EN ISO 17872 legt Verfahren zum Ritzen von beschichtetem Stahl oder von Probenstücken für Korrosionsprüfungen fest, wenn das Beschichtungssystem in Trockenschichtdicken unter 500 µm aufgebracht ist. Die Norm gilt für: Stahl, galvanisierten Stahl, Aluminium- und Magnesiumlegierungen. Nicht berücksichtigt ist verzinktes Metall oder plattierte Aluminiumplatten.
Zum Netzwerken:
DIN – Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB), Berlin, Bernd Reinmüller, Tel. +49 302601-2447, bernd.reinmueller@din.de, www.din.de
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