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Richtig ritzen

Der Leitfaden zum Anbringen von Ritzen durch eine Beschichtung auf Metallplatten für Korrosionsprüfungen, DIN EN ISO 17872 befindet sich aktuell in der Schlussabstimmung zur Veröffentlichung der Norm. Im Frühherbst steht sie Anwendern druckfrisch zur Verfügung.

Der Ritzstichel nach Sikkens wird in Deutschland häufig zur Prüfung eingesetzt. Grafiken: DIN
Der Ritzstichel nach Sikkens wird in Deutschland häufig zur Prüfung eingesetzt. Grafiken: DIN -

Die Norm dient als Basis vieler Korrosionsprüfungen, in denen in einer Beschichtung Ritze angebracht werden, die bis zum metallischen Substrat durchgehen. Sie legt das Verfahren zum Anbringen der Ritze (Ritzschema, Werkzeuge usw.) normativ fest. Absichtlich angebrachte Verletzungen von Beschichtungen vor Korrosionsprüfungen dienen vor allem dazu:

  • zu simulieren und zu untersuchen, wie die Haftfestigkeit einer Beschichtung ausgehend von einer künstlich angebrachten Verletzung nach einer Beanspruchung sichergestellt ist
  • während einer Korrosionsprüfung schneller eine Aussage zu erhalten, z.B. bei der Qualitätskontrolle im Herstellungsprozess
  • die allgemeine Beständigkeit einer Beschichtung zu untersuchen, indem beobachtet wird, wie schnell sich nach der Beanspruchung Korrosion an einer Verletzung ausbreitet
Der mit dem Ritzstichel erzeugte Querschnitt ist klar definiert.

Der mit dem Ritzstichel erzeugte Querschnitt ist klar definiert.

Vorab-Untersuchungen hatten gezeigt, dass unterschiedliche Ritzwerkzeuge verwendet werden – sowohl national als auch international. Die An­wendung von Werkzeugen mit technisch andersartigen Schneidsystemen bewirkt jedoch, dass die Ritze bezüglich Querschnitt, Tiefe und freigelegter Metallfläche variieren. Die Unterschiede beeinflussen die Ergebnisse von Korrosions­prüfungen erheblich, da der Ritz den Zugang der korrosionsauslösenden Sub­stanzen zum Substrat regelt. Je größer dieser ausfällt, desto mehr Interaktion kann zwischen diesen Substanzen und dem darunter liegenden Metall stattfinden.

Wesentliche Änderungen
  • Bilder für L-förmige und diagonale Ritze sind nun als Beispiele in der Norm enthalten
  • Ergänzung der möglichen Ritzwerkzeuge durch V-förmig austauschbare Schneide, Ritzfräse, Gravierstichel und Keramikmesser
  • Querschliffbilder der relevanten Ritzwerkzeuge hinzugefügt
  • Anhang mit Beispielen möglicher unterschiedlicher Ergebnisse von Korrosionsprüfungen bei Verwendung unterschiedlicher Ritzwerkzeuge ergänzt

Das zum Anbringen eines Ritzes geeignete Verfahren hängt von der Art der Be­schichtung und deren Dicke ab. Der Querschnitt der Ritze sollte so glatt wie möglich sein, so dass das metallische Substrat gleichmäßig freigelegt ist und keine Beschichtung auf dem freigelegten Substrat verbleibt. DIN EN ISO 17872 legt Verfahren zum Ritzen von beschichtetem Stahl oder von Probenstücken für Korrosionsprüfungen fest, wenn das Beschichtungssystem in Trockenschichtdicken unter 500 µm aufgebracht ist. Die Norm gilt für: Stahl, galvanisierten Stahl, Aluminium- und Magnesiumlegierungen. Nicht berücksichtigt ist verzinktes Metall oder plattierte Aluminiumplatten.

Zum Netzwerken:
DIN – Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB), Berlin, Bernd Reinmüller, Tel. +49 302601-2447, bernd.reinmueller@din.de, www.din.de

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