Prüfung nach Norm
Seit April gültig ist die DIN EN ISO 15110 – Künstliches Bewittern mit saurer Beanspruchung. Die Norm legt den Acid-Dew-and-Fog-Test als zeitraffendes Laborprüfverfahren zur Simulation der schädigenden Wirkung saurer atmosphärischer Niederschläge im Zusammenwirken mit UV-Strahlung, neutralen Niederschlägen und wechselnder Temperatur und relativer Luftfeuchte unter Verwendung eines künstlichen sauren Niederschlags fest. Der Anwendungsbereich der Norm wurde mit der Aktualisierung auf Beschichtungsstoffe eingeschränkt. Das Schwarztafelthermometer wurde zu den UV-Leuchtstofflampen hinzugefügt. Zudem nahmen die Experten die Beanspruchung mit nicht geregelter Feuchte als neue Variante auf. Ein weiterer Normteil, der sich derzeit im Entwurfsstatus befindet ist die DIN EN ISO 3233-1 zur Bestimmung nichtflüchtiger Anteile nach dem Archimedesprinzip. Der Text beschreibt das standardisierte Verfahren zur Bestimmung des Volumens der nichtflüchtigen Anteile von Beschichtungsstoffen durch Messung der Trockenfilmdichte. Gegenüber der vorherigen Normversion wurden neue Verweisungen aufgenommen sowie eine Mindestmasse von 25 mg Beschichtungsstoff auf der Platte ergänzt, da Messungen und Simulationen eine Notwendigkeit dafür belegen.
Norm | Benennung | Status |
DIN EN ISO 15110 | Künstliches Bewittern mit saurer Beanspruchung | Norm seit April 2019 |
DIN EN ISO 3233-1 | Bestimmung des Volumens nichtflüchtiger Anteile – Teil 1: Verfahren mit einem beschichteten Probenträger zum Bestimmen des nichtflüchtigen Anteils und zum Bestimmen der Trockenfilmdichte nach dem Archimedes-Prinzip | Entwurf |
DIN EN ISO 6504-3 | Bestimmung des Deckvermögens – Teil 3: Bestimmung des Deckvermögens von Beschichtungen für mineralische Untergründe und Beton | Entwurf |
DIN EN ISO 2812-2 | Bestimmung der Beständigkeit gegen Flüssigkeiten – Teil 2: Verfahren mit Eintauchen in Wasser | Norm seit März 2019 |
DIN EN ISO 2812-3 | Bestimmung der Beständigkeit gegen Flüssigkeiten – Teil 3: Verfahren mit saugfähigem Material | Norm seit April 2019 |
DIN EN ISO 7783 | Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit – Schalenverfahren | Norm seit Februar 2019 |
DIN EN ISO 4623-1 | Beschichtungsstoffe – Bestimmung der Beständigkeit gegen Filiformkorrosion – Teil 1: Stahl als Substrat | Norm seit Januar 2019 |
Ebenfalls im Entwurfsstatus befindet sich die DIN EN ISO 6504-3, die die Bestimmung des Deckvermögens von Beschichtungen für mineralische Untergründe und Beton beschreibt. Der Entwurf beinhaltet Verfahren zum Bestimmen des Deckvermögens weißer oder heller Beschichtungen, die auf eine schwarzweiße Kontrastkarte oder eine farblose, transparente Folie aufgetragen wurden. In der aktualisierten Variante wurde u.a. der Anwendungsbereich beschränkt, eine Definition für helle Beschichtungen beigefügt sowie ein neues Verfahren für wasserverdünnbare Beschichtungen eingeführt. Seit März 2019 gilt DIN EN ISO 2812 – Teil 2: Bestimmung der Beständigkeit gegen Flüssigkeiten – Verfahren mit Eintauchen im Wasser. In der Norm wurden Details der standardisierten Versuchsbeschreibung verändert. Teil 3 der Norm ist seit April 2019 in aktueller Form gültig. Hier wurden keine größeren Änderungen vorgenommen. Bereits zwei Monate länger in Kraft ist die DIN EN ISO 7783, die die Bestimmung der Wasserdampfdurchlässigkeit mit dem Schalenverfahren beschreibt. Aus Praxiserfahrungen ergab sich eine Korrektur eines relevanten Umrechnungsfaktors. Letztlich stand im Fokus der Experten noch die DIN EN ISO 4623-1: Bestimmung der Beständigkeit gegen Filiformkorrosion – Teil 1: Stahl als Substrat. Die Definition der Filiformkorrosion wurde an den zweiten Teil der Norm angepasst. Zudem wurde die Beanspruchung der Probeplatten mit neutralem Salzsprühnebel von 24 Stunden auf nunmehr vier Stunden verringert.
In der nächsten Folge der BESSER LACKIEREN Normen-Reihe: Informationen zur Normung der Beschichtung von Multisubstraten.
Zum Netzwerken:
DIN – Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB), Berlin, Bernd Reinmüller, Tel. +49 302601-2447, bernd.reinmueller@din.de, www.din.de
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