Kabinen-Norm
Bei den ersetzten Normen handelt es sich um EN 12215 (Spritzkabinen für flüssige organische Beschichtungsstoffe), EN 12981 (Spritzkabinen für organische Pulverlacke) sowie EN 13355 (Kombinierte Spritz- und Trocknungskabinen). In der Norm werden Anforderungen an neue Maschinen aus der gültigen EU-Maschinenrichtlinie konkretisiert. Nach der Norm ausgeführte Lackierkabinen entsprechen den Anforderungen der EU-Richtlinie.
Kernthemen
Die Norm behandelt alle signifikanten Gefährdungen, die beim Betrieb von Lackierkabinen zur Applikation von organischen flüssigen und pulverförmigen Beschichtungsstoffen zu berücksichtigen sind. Für Anforderungen an Trocknungsprozesse in kombinierten Lackier- und Trocknungskabinen verweist die EN 16985 auf die EN 1539 Lacktrockner. Ebenfalls nicht berücksichtigt sind Maschinen, die vor der Veröffentlichung der Norm hergestellt wurden, Lackierplätze, die nur aus einer Absaugwand bestehen, an der Lackierkabine angeschlossene Plattformen (z.B. für manuelle Vor- oder Nacharbeiten, Kabinen zur Applikation von Flock sowie Lackierkabinen mit diagonaler Luftführung.
Die neue Norm fasst den Inhalt der drei Normen EN 12215, EN 12981 und EN 13355 aktualisiert zusammen. Foto: Rippert Anlagentechnik
Für Kabinen mit diagonaler Luftführung ist es möglich, die Anforderungen der EN 16985 zugrunde zu legen und die Lüftung auf Basis einer individuellen Risikobeurteilung auszulegen. Allerdings ist zusätzlich eine individuelle Beurteilung durchzuführen. Um diese Lücke zu schließen, plant der VDMA Bereich Oberflächentechnik im kommenden Jahr ein entsprechendes Einheitsblatt zu erstellen. Der Vor- und Nachbearbeitung nimmt sich ebenfalls ein Arbeitskreis an: „Für manuelle Lackierplätze vor oder nach der Kabine arbeiten wir in Kürze ein erweiterndes Einheitsblatt aus“, sagt Dr. Martin Riester, Referent der Fachabteilung Oberflächentechnik beim VDMA.
Wesentliche Änderungen |
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Die aktuelle Norm beschreibt u.a. Berechnung explosionsfähiger Atmosphäre, Anforderungen für die Messungen der Luftgeschwindigkeit, Informationen zur Entzündbarkeit von Wasserlacken und Anforderungen an Energieeffizienz und Reduzierung der Umweltbelastung. Dabei wurden die Grenzen der Lackierkabinen durch die Festlegung von Schnittstellen zu angeschlossenen Systemen genau definiert. „So gehört zum Beispiel der Anschluss für die Abwasserversorgung noch zur Lackierkabine – die Zuleitungen aber nicht“, erklärt Riester. Die DIN EN 16985 beinhaltet zudem die Anforderungen an Filter und Nassabscheidesysteme zur Vermeidung mikrobieller Belastungen und regelt zudem die Arbeitsweise segmentierter Lackierkabinen. Betrachtet werden weiterhin relevante Einrichtungen zum Fliehen wie Fluchttüren oder Notbeleuchtungen. Weitere wesentliche Änderungen sind gesammelt im nebenstehenden Kasten dargestellt.
Zum Netzwerken:
VDMA Oberflächentechnik, Frankfurt am Main, Dr. Martin Riester, Tel. +49 69 6603-1290, martin.riester@vdma.org, www.vdma.org
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