Trends und Treiber

Im September gab es für die AB Gruppe gleich zwei Anlässe zum Feiern: Die AB Anlagenplanung hatte 30-jähriges Firmenjubiläum, die AB Oberflächen-Consulting das 20-jährige. Vor diesem Hintergrund sprach BESSER LACKIEREN mit Geschäftsführer Henner Krug.

Henner Krug
Henner Krug -

Herr Krug, zunächst herzlichen Glückwunsch zu gleich zwei Firmenjubiläen. Wie haben sich die industrielle Lackiertechnik und die (Kunden-) Anforderungen aus Ihrer Sicht verändert?
Von den ehemals einzelnen und überwiegend manuell zu bedienenden Anlagenkomponenten hat sich eine unglaublich spannende wie herausfordernde Entwicklung ergeben, hin zu den automatisierten und verketteten Anlagen. In ähnlichem Maße sind die Kundenanforderungen und -erwartungen gestiegen. Wir denken hier an die Beschichtung komplexer Werkstücke oder an kleine Losgrößen. Die parallele Betrachtung bzw. Dokumentation des gesetzeskonformen Betriebs der Anlage fließt heute stärker in die Ausarbeitungen ein. Das beinhaltet u.a. die Einhaltung von Vorschriften zu Arbeitssicherheit, Betriebssicherheit, Explosionsschutz, Gefahrstoffen usw.

Was sind die Trends und Treiber in der Anlagenplanung?
Aktuell sind das Themen wie die Automatisierung oder die Verknüpfung von Beschichtungsprozessen mit Vorfertigung und Montage, Transparenz und Logistik. Dabei unterscheidet sich jede Aufgabenstellung und jede Projektentwicklung. Nicht selten ergeben sich völlig neue Blickweisen bei der Umsetzung und das Schlagwort Industrie 4.0 fällt immer häufiger. Unsere Treiber waren, sind und bleiben unsere Kunden und wir erarbeiten die bestmögliche Lösung.

Inwieweit spielt die Simulation von Prozessen eine Rolle?
Die Prozesssimulation ist ein wichtiges Instrument zur Gewährleistung bzw. Optimierung der Prozessabläufe. So zeigen sie z.B. Engpässe in der Materialversorgung auf, können Staus oder Leerlauf vorhersagen und vermeiden.

Was sind aus Ihrer Sicht die „Schwachpunkte“ einer Lackieranlage?
Unsere Aufgabe ist es, vermeintliche Schwachpunkte gemeinsam mit dem Betreiber herauszufinden und zu beheben. Manchmal haben schon geringfügige Änderungen weitreichende Konsequenzen, weshalb „Schwachpunkte“ im materiellen, maschinellen wie personellen Umfeld entstehen können. Natürlich stehen bei fast jedem Projekt u.a. die Themen Qualität, Energie und Umwelt auf der Liste. Häufig entdecken wir auch erhebliche Potenziale im logistischen Ablauf. Spannend sind Optimierungen von Bestandsanlagen, die durch eine intensive Ist-Analyse und Entwicklung von einfachen und schnell realisierbaren Lösungen in diversen Projekten bereits zu Effizienzsteigerungen von bis zu 100% geführt haben.

Die Auswertung und Analyse von produktions- und qualitätsrelevanten Daten sind eine große Herausforderung. Wie können diese effizient genutzt werden?
Das ist eine gute Frage, die sich nur auf den ersten Blick einfach beantworten lässt: Daten auswerten, Rückschlüsse ziehen und Situation optimieren. Doch das Thema ist viel komplexer. Wir sehen hier zwei Bereiche: einerseits den Datenbezug zum Beschichtungsobjekt, anderseits zum Anlagenbetrieb. In Bezug auf das Beschichtungsobjekt ist eine Qualitätsdokumentation oftmals zwingend erforderlich und wird bereits von vielen Betrieben genutzt. Dazu muss aber auch die Zuordnung zum Beschichtungsobjekt oder einer Charge ermöglicht werden. In Bezug auf den Anlagenbetrieb werden die Möglichkeiten nach unserer Erfahrung jedoch oftmals nicht optimal genutzt. Automatisierte Datenauswertungen sind sicher hilfreich, jedoch sollten sich immer wieder erfahrene und unterschiedliche Menschen damit beschäftigen. Eine gute Visualisierung der Daten und die Darstellung zum Beispiel in Form von Fotos können dabei Gold wert sein.

Zum Netzwerken:
AB Anlagenplanung GmbH, Achim, Henner Krug, Tel.+49 4202 70029, henner.krug@ab-gruppe.de, www.ab-gruppe.de

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