Trauer um Ulrich Hoffmann
Nach einer Ausbildung zum Maler und Lackierer im väterlichen Betrieb hatte sich Ulrich Hoffmann entschieden, die Fachhochschulreife zu erwerben, um anschließend ein Ingenieurstudium an der Fachhochschule für Druck im Fachbereich “Farbe, Lack, Kunststoff” in Stuttgart zu absolvieren. Dies hatte ihn bereits Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts als HiWi mit dem Fraunhofer IPA in Berührung gebracht, in welchem 1976 die Gruppe “Lackiertechnik” gegründet worden war. Dort hatte er dann seine berufliche Heimat gefunden, zunächst ab 1981 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1998 als Gruppenleiter. Am 1. Juli 2018 war er in die Passivphase der Altersteilzeit eingetreten – eine von ihm geplante und gründlich vorbereitete Entscheidung. Sein fachliches Engagement in der Lackiertechnik war geprägt durch die Verbindung von Forschung und Entwicklung mit der erlernten Lackierpraxis. In vier Jahrzehnten Berufstätigkeit hatte er sich mit folgenden Themenschwerpunkten beschäftigt:
- Vor-Ort-Fehleranalysen und Prozessoptimierung in der Großserien-Automobillackierung
- Entwicklung von Verfahren zur elektrostatischen Lackierung von Kunststoffteilen
- Entwicklung spezieller Lackierverfahren wie Spin-Coating für Brillengläser oder Pre-Coating von Backformen
- Grundlagen zur Lackfilmbildung beim Spritzlackieren
- Entwicklung und Durchführung von Lackfilmprüfungen und lacktechnologische Untersuchungen bei Kunststoffteilen
- Planung bzw. Optimierung von zahlreichen Lackieranlagen für kleine und mittelständische Unternehmen
Hinzu kamen umfassende Aktivitäten zu lackiertechnischen Themen, vor allem Fachreferate, Tagungen und Schulungen, Messen sowie Veröffentlichungen unzähliger Fachaufsätze. So bleibt Ulrich Hoffmann vielen von uns als Tagungsleiter und seit 1983 als Autor im “Jahrbuch Besser Lackieren” in lebendiger Erinnerung. Ulrich Hoffmann wusste, was er wollte, und so zeigte er sich häufig als anspruchsvoller und äußerst prinzipientreuer Kollege und Geschäftspartner. Geboren in Rheinland-Pfalz, lebte er berufsbedingt den längsten Teil seines Lebens in Baden-Württemberg, hatte aber das Ziel, seinen Lebensabend an der Mosel zu verbringen. Mit seinem ihm eigenen Anspruch hatte er alles perfekt geplant, unterstützt durch seine Ehefrau – leider konnte der Umzug dorthin nicht mehr stattfinden. So bleibt uns nur, ihn als erfolgreichen, engagierten Kollegen, Vorgesetzten, Mitarbeiter, Fachexperten und Geschäftspartner in Erinnerung zu behalten.
Zum Netzwerken:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart, Dr. Michael Hilt, Tel. +49 711 970-3820, michael.hilt@ipa.fraunhofer.de, www.ipa.fraunhofer.de/beschichtung
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