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Studie über Mikroplastik sieht Lacke als Mitverursacher

Aktuell wartet die Lackbranche gespannt darauf, welche strategischen Konsequenzen sich aus den endgültigen Fassungen der EU-Studien über Mikroplastik für die Lackindustrie ergeben. Denn ein Ergebnis einer Zwischen-Studie zu Umwelteinträgen aus Gebrauchsphasen ist, dass Lacke die Umwelt mit unabsichtlich freigesetzten Lackpartikeln wesentlich belasten sollen. Parallele Studien befassen sich mit dem Eintrag durch absichtlich beigefügte Mikroplastik-Partikel und mit der Verwitterung größerer Kunststoffgegenstände.

Beschichtungen sollen wesentliche Quellen für Mikroplastik sein. Foto: Stephan Glinka/BUND -

Die Studie zur Freisetzung aus der Gebrauchsphase führt die britische Beratungsfirma Eunomia im Auftrag der Europäischen Kommission durch. Der Entwurf der Studie wurde Mitte 2017 veröffentlicht. Thomas May, selbstständiger Berater im Bereich der Umweltgesetzgebung berichtet: „Für den europäischen Lackverband war es überraschend, dass neben Reifenabrieb, Textilfaseraustrag beim Waschen und Verlust von Kunststoffgranulat beim Umschlag auch Lacke als Verursacher in der Studie genannt sind. Laut der Gutachter sollen Beschichtungen wie Schiffslacke, Straßenmarkierungen, Autolacke und Baufarben gut 25 % des durch Gebrauch unabsichtlich in die Umwelt freigesetzten Mikroplastiks ausmachen.“ Das sieht der europäische Lackverband CEPE (European Council of Paint, Printing Ink and Artists' Colours Industry) laut May anders.

Dieser geht von wesentlich geringeren Beiträgen an der Quelle aus und bezweifelt zudem, dass Lackabträge in größerem Maße tatsächlich die Weltmeere erreichen. In einer detaillierten Stellungnahme zu den Arbeitshypothesen der Studie hat der Verband seine Einschätzung zu dem Thema Mikroplastik dargelegt. Eine Bewusstseinsbildung für das Thema ist wichtig. Insbesondere sehen die Experten Möglichkeiten in der Verbesserung von Einhausung und Absaugung bei der Bearbeitung lackierter Oberflächen im Zusammenhang mit Wartung und Instandhaltung.

Der Abschlussbericht der Studie war von der europäischen Kommission bereits für Ende Dezember 2017 vorgesehen. Lackverbände warten momentan auf die Veröffentlichung.

Zum Netzwerken:

May-lenstein UGS-Beratung, Wuppertal, Thomas May, Tel. + 49 151 65672262, may-lenstein@outlook.com

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