„Smart Pigments“ mit selbstheilenden Eigenschaften erhöhen Korrosionsschutz
Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung hat eine Technologie entwickelt, die Materialien besonders lange vor Korrosion schützt, und ermöglicht jetzt die industrielle Anwendung durch die exklusive Lizenzvergabe an die Enviral Oberflächenveredelung GmbH.
Neue „Smart Pigments“ besitzen selbstheilende Eigenschaften und erhöhen die Schutzeffizienz der Beschichtungen bei gleichzeitig verbesserter Umweltverträglichkeit. Vorbild für die Technologie ist der Selbstheilungsmechanismus der menschlichen Haut. So wurde ein Verfahren zur Funktionalisierung von Korrosionsschutzbeschichtungen entwickelt, das diese in die Lage versetzt, Beschädigungen selbstständig zu „heilen“. Dazu werden winzige Mikro- und Nanobehälter mit organischen Korrosionsschutzmitteln befüllt, mit einer Polyelektrolytschicht verkapselt und anschließend in eine Korrosionsschutzbeschichtung eingebettet. Kommt es zu korrosionsauslösenden Beschädigungen der Schutzbeschichtung, z.B. durch Kratzer oder Risse, werden an der Defektstelle aufgrund von pH-Wert-Änderungen durch die einsetzende Korrosion die eingebetteten Behälter geöffnet und das Korrosionsschutzmittel freigesetzt. Dadurch wird die verletzte Stelle sofort wieder geschützt und die Korrosionsreaktion im Ansatz unterbunden. Durch die anschließende Normalisierung des pH-Werts verschließt sich die Polyelektrolythülle um den Nanobehälter wieder und es kann kein weiteres Korrosionsschutzmittel austreten. Das Rostschutzmittel wird nur an der Defektstelle und nur in der zur Korrosionsvermeidung erforderlichen Menge freigegeben. Somit werden eine länger anhaltende Wirkdauer sowie eine deutlich höhere Nachhaltigkeit der Beschichtungen erzielt.
Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, Potsdam-Golm, Katja Schulze, Tel. +49 331 567-9203, katja.schulze@mpikg.mpg.de, www.mpikg.mpg.de;
Enviral Oberflächenveredelung GmbH, Niemegk, Rainer Rogovits, Tel. +49 33843 642-0, info@enviral.de, www.enviral.de
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