Quick-Check

Kriterien wie steigende Qualitätsansprüche, erhöhter Kostendruck und neue oder verschärfte behördliche Auflagen sollten Anlagenbetreiber zum Anlass nehmen, das Optimierungspotenzial von Bestandsanlagen zu nutzen.

Die Bestückungsdichte des Warenträgers bietet meist einen Ansatz zur Optimierung. Foto und Grafik: Qubus
Die Bestückungsdichte des Warenträgers bietet meist einen Ansatz zur Optimierung. Foto: Qubus -

Beschichtungsanlagen stellen teure Investitionsgüter mit einer langen Nutzungsdauer dar. Anlagen und Prozesse, die zum Zeitpunkt der Beschaffung noch den anerkannten Regeln der Technik entsprachen, werden im Laufe der Nutzungsdauer häufig nicht mehr hinterfragt. 

Ganzheitlicher Ansatz

Zum Ausschöpfen des Optimierungspotenzials gilt es zunächst, den SOLL-Zustand zu definieren und Ziele festzuhalten. Dazu zählen u.a. die Beschichtungsqualität verbessern, Kosten zu reduzieren, die Anlagenkapazität zu erhöhen oder die Fehlerquote zu senken. Wichtig ist, entsprechen­­de Schwachstellen im IST-Zustand zu identifizieren. Bei der Schwachstellenidentifikation hat sich die Kombination aus einer messtechnischen und empirischen Vorgehensweise bewährt. Auf diese Weise werden der Beschichtungsprozess und die Anlagentechnik ganzheitlich erfasst.

Die Grafik zeigt die Umfänge der Schwachstellenidentifikation.

Die Grafik zeigt die Umfänge der Schwachstellenidentifikation.

Darüber hinaus werden auch Themen wie Brand- und Explosionsschutz, Arbeitssicherheit und CE-Konformität, Energieeffizienz und behördliche Umweltauflagen mit berücksichtigt. Die so identifizierten Schwachstellen sollten in einem Schwachstellenkatalog dokumentiert und bezüglich der Zielerreichung des SOLL-Zustands priorisiert werden. Im Anschluss münden die identifizierten Schwachstellen in einen Maßnahmenkatalog, in dem jeder Schwachstelle mögliche Optimierungsmaßnahmen zugeordnet sind. Weiterhin müssen den jeweiligen Optimierungsmaßnahmen eine erste Kostenschätzung zur Umsetzung sowie der zu erwartende Effekt im Falle einer Umsetzung zugeordnet werden. Besonders im Hinblick auf die Kosten spezieller Maßnahmen können staatliche Förderprogramme ebenfalls interessant sein und sollten daher benannt und einbezogen werden.

Schwachstellen identifizieren
  • Warenbereitstellung
  • Warenträgerbelegung
  • Bauteilvorbehandlung
  • Lackiervorgang
  • Lackversorgung
  • Trocknung und Härtung
  • Lackaufbau und
  • Schichtdicken
  • Fertigteilelager und
  • Verpackung
  • Luftverhältnisse in der Lackiererei
  • Materialfluss innerhalb der Lackiererei und an unmittelbar angrenzende Fertigungs- und Montagebereiche

Die Aufnahme von Schwachstellen, die Erarbeitung entsprechender Maßnahmen sowie die Bewertung der Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit setzen eine distanzierte Betrachtung und ein hohes Maß an Erfahrung voraus. Daher ist hier die Unterstützung durch einen externen und unabhängigen Berater sinnvoll.Mit diesem Maßnahmenkatalog sind sämtliche Optimierungsmöglichkeiten, deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit transparent dargestellt, wodurch der Entscheidungsprozess innerhalb des Unternehmens beschleunigt wird. Somit werden die Wett­bewerbsfähigkeit und Rechtssicherheit des Beschichtungsbetriebs oder der Lackiertechnik eines Unternehmens gesichert.

Zum Netzwerken:
Qubus Planung und Beratung Oberflächentechnik GmbH, Schwäbisch Gmünd, Rainer Göpfrich, Tel. +49 7171 10408-29, rainer.goepfrich@qubus.de, www.qubus.de

Hersteller zu diesem Thema

Sie brauchen mehr? Sie wollen Hintergrund und Fachwissen?
Dann brauchen Sie mehr als aktuelle Internet-News - Sie brauchen die Fachzeitung BESSER LACKIEREN! Exklusive Interviews, Analysen und Berichte. Praxisbezogener Fachjournalismus. Umfassende Informationen. Digital oder gedruckt - So, wie Sie es brauchen.

Das könnte Sie auch interessieren