Energiekosten runter

Einen Ansatz, den gleich mehrere Hersteller aufgegriffen haben, sind Lacksysteme, die mit niedrigeren Ofentemperaturen auskommen. Die „Enviro-Prime EPIC 200R“-Plattform von PPG ist beispielsweise ein Tauchlack, welcher je nach Kundenanforderungen zwischen 10 Minuten bei 150 °C und 90 Minuten bei 190 °C aushärtet.

Noch weiter geht die Lankwitzer Lackfabrik. Sie hat ein neues Nasslacksystem vorgestellt, das komplett lufttrocknend und bereits nach einer Stunde wieder maskierbar ist. Neben der Einsparung von Heizenergie für den Trocknungs- bzw. Einbrennofen entfällt auch die Zeit für das Abkühlen der Lackiergüter vor der Weiterverarbeitung. Grundierung und Decklack des neuen Systems sind High-Solid-Systeme. Die Grundierung kommt mit einem Festköperanteil von 83-Gew.-% und der Decklack mit 80-Gew.-% ins Haus. Auch bei den VOC-Emissionen kann sich das System sehen lassen. So liegen Decklack und Grundierung bei unter 250 g/l. Der 2K-Lack kann nass-in-nass appliziert werden und kommt ohne Isocyanate aus.

Effiziente Lacktrockung

Das Jahr 2023 hat weiterhin effiziente Ansätze für Trocknungssysteme hervorgebracht. Im Mai haben Heraeus Noblelight und Weiss Technik eine gemeinsame Testlinie in Betrieb genommen, an der die kombinierte Trocknung mittels IR-Booster und Heißluft praxisnah für Kunden getestet wird.

Dass sich in der Lackierkabine selbst ebenfalls viel Energie sparen lässt, zeigt das französische Unternehmen Omia. Es sorgt mit einer Zonenbelüftung dafür, dass bei großen Lackierkabinen, etwa für LKW, nur der Teil der Kabine mit Umluft versorgt wird, der auch tatsächlich genutzt wird.

Sie finden noch weitere Produktinnovationen für niedrigeren Energieverbrauch in Ausgabe 21/2023 von BESSER LACKIEREN.