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BESSER LACKIEREN Award 2023 verliehen

Unter den eingereichten Bewerbungen für den BESSER LACKIEREN Award 2023 hatte die hochkarätige Jury u.a. mit Vertretern aus dem Fraunhofer IPA, der Industrie sowie der Redaktion BESSER LACKIEREN 17 Unternehmen als Finalisten festgelegt. Nach Besuchen bei allen Finalisten ermittelte die Jury die Gewinner, die am 13. Dezember 2023 ausgezeichnet wurden.

Gruppenfoto mit den Preisträgern und den Jurymitgliedern
Mit dem Award zeichnet die Jury die besten und innovativsten Inhouse-Lackierer und Lohnbeschichter aus; hier die Preisträger 2023 und die Jurymitglieder Fotos: Jochen Kratschmer / Redaktion

Die Beschichtungssystem- und Lackiertechnik spielt als Querschnittstechnologie in praktisch allen Bereichen der Industrieproduktion und der Herstellung von Konsumgütern eine entscheidende Rolle. Um die besten Strategien und effizientesten Konzepte in der industriellen Lackiertechnik zu ermitteln, haben BESSER LACKIEREN und das Fraunhofer IPA den Wettbewerb um den BESSER LACKIEREN Award ins Leben gerufen. Jetzt sind die besten Lackierbetriebe mit dem BESSER LACKIEREN Award 2023 ausgezeichnet worden.

Bereits zum elften Mal hat die hochkarätige Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik Spitzenleistungen lackierender Unternehmen ausgezeichnet, die unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten produzieren und lackieren.

Die Preisträger und die Begründung der Jury

In der Kategorie Lohnbeschichter unter 50 Mitarbeiter zeichnete die Jury die Enviral Oberflächenveredelung GmbH aus.

Rainer Rogovits hat die Enviral Oberflächenveredelung GmbH 1994 im brandenburgischen Niemegk gegründet und 1996 die Produktion aufgenommen. Seither hat sich das Unternehmen zu einem anerkannten Dienstleister im Bereich Oberflächenveredelung und Lohnpulverbeschichtung entwickelt. Die Bandbreite der zu beschichtenden Teile reicht nun von Aluminiumprofilen verschiedener Systemlieferanten über Bleche, Blechkantungen, Rahmen und anderen zweidimensionale Konstruktionen bis hin zu dreidimensionalen Bauteilen sowie Sonderkonstruktionen. Das Unternehmen betreibt ein Umwelt- und Energiemanagementsystem und erfasst die Verbräuche online. Der gesamte Prozess der nasschemischen Vorbehandlung ist als abwasserfreies Konzept ausgelegt. Dabei war die chromfreie Vorbehandlung ursprünglich sogar eine der innovativen Gründungsideen für das Unternehmen. „In Deutschland gelten kleine und mittlere Unternehmen als das Rückgrat der Wirtschaft. Und das nicht ohne Grund, immerhin erzeugen sie mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts und stellen mehr als 80 Prozent der Arbeitsplätze“, sagte Dr. Johannes Schwan bei seiner Laudatio. „Dass gerade KMU oft Pionierarbeit in Sachen Umweltschutz und Innovation leisten und die gesetzlichen Vorgaben teils sogar übertreffen, zeigt Enviral eindrucksvoll. Das Unternehmen stellt seit mehr als 25 Jahren unter Beweis, dass ambitionierter Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind.“ 

Die Auszeichnung in der Kategorie Lohnbeschichter mit 50 bis 100 Mitarbeitern ging an die GBNeuhaus GmbH aus Neuhaus am Rennweg.

GBNeuhaus steht für Innovation aus Thüringen. Gestartet 1991 als kleiner Familienbetrieb, hat sich der Anbieter mit seinem Produktportfolio stets weiterentwickelt und ist heute ein gefragter und kompetenter Service-Partner für innovative und leistungsfähige funktionale Beschichtungen. In diesem Jahr hat der Lohnbeschichter ein neues Technikum eingeweiht und in eine vollautomatisierte Anlage investiert. Damit hat GBNeuhaus die Möglichkeit, Produkte effizient und zielgerichtet neu- und weiterzuentwickeln. Durch den modularen Aufbau der Anlage können neue Technologien in verschiedenster Weise kombiniert und ihre Wechselwirkungen und Einflüsse auf die applizierten Beschichtungen erprobt werden. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um langfristig und zukunftsfähig innovative Forschung & Entwicklung zu betreiben. „Normalerweise machen Lohnbeschichter nur das, was man als Lohnbeschichter ebenso macht. GBNeuhaus hat die Ziele höhergesteckt und es sich zur Aufgabe gemacht, divenhafte Materialien wie etwa SolGels zu beherrschen“, sagte Dr. Michael Hilt. „Das bedeutet, dass man sich mit der gesamten Prozesskette eingehend beschäftigen muss und dadurch zum Vorreiter für neue Beschichtungskonzepte avanciert. Und so reicht das Portfolio inzwischen von antimikrobiell, antistatisch, antiviral bis zu hydrophil und -phob, Transmissionslacken und vielem mehr. „Yes we coat“, der Slogan des Unternehmens, bringt die gesamte Firmenphilosophie bestens auf den Punkt.“

Den Preis in der Kategorie Lohnbeschichter mit mehr als 100 Mitarbeitern erhielt die Piesslinger GmbH aus dem österreichischen Molln.

Die Piesslinger GmbH zählt heute zu den größten Pulverbeschichtungsbetrieben und Alukomponentenerzeugern in Mitteleuropa. Das Unternehmen beliefert Fenster- und Türenhersteller sowie Metallbauer, aber auch die Automobilindustrie oder Produzenten von Haushaltsgeräten. Piesslinger ist das Unternehmen im BESSER LACKIEREN Award, das auf die längste Tradition zurückblicken kann: Als Sensenhersteller 1533 für die lokale Landwirtschaft in gegründet, hat sich das Unternehmen in den 1960er-Jahren beginnend, zu einem der führenden Lohnbeschichtungsbetriebe in Österreich mit Spezialisierung auf Leichtmetallsubstrate entwickelt. „Die hohen eigenen Qualitätsansprüche und das Streben nach neuen, umweltfreundlichen und effizienten Vorbehandlungsverfahren werden den Kunden aufgrund der kompromisslosen Produktqualität überaus geschätzt. Das neue Logistikzentrum zusammen mit den hocheffizienten Produktionsprozessen und einer hohen Beschichtungsqualität nach GSB-Standards hat auch die Jury des BESSER LACKIEREN Award 2023 überzeugt“, so Juror Marko Schmidt.

In der Kategorie Inhousebeschichter mit weniger als 50 Mitarbeitern zeichnete die Jury die König + Neurath AG aus Karben aus.

Die König + Neurath AG mit Hauptsitz in Karben entwickelt und fertigt Büromobiliar und Raumsysteme für individuelle Arbeitskulturen. Die Produkte und Lösungen dafür können Fachhändler, Architekten und Kunden von König + Neurath direkt im großzügigen Showroom am Hauptsitz entdecken. Hier wurde 1925 der Grundstein für die Büromöbelproduktion gelegt. Heute tragen rund 900 Mitarbeiter dazu bei, dass das Unternehmen Büromobiliar und Raumsysteme für den internationalen Büromöbelmarkt herstellt. „Als One-Stop-Shop-Anbieter schaffen wir attraktive Arbeitswelten. Dazu zählen u.a. Tischsysteme, Sitzmöbel, Raumsysteme und smarte Möblierungslösungen, die agiles Arbeiten fördern und skalierbare Co-Working-Szenarien ermöglichen. Das Unternehmen hat aktuell seine Pulverbeschichtung modernisiert und eigenen Angaben zufolge erhebliche Einsparungen realisiert. „Die Produktion mit eigener Holz- und Metallverarbeitung auf 90.000 m2 zeichnet sich durch eine hohe Fertigungstiefe sowie einen hohen Automatisierungsgrad aus. Die Jury überzeugte der Fokus und die Umsetzung der Fertigung auf Lean Production, Qualität Made in Germany, kontinuierlich optimierte Produktionsprozesse sowie individuelle Kundenwünsche ab Losgröße 1“, sagt Dr. Matthias Harsch. „Beeindruckend ist die detaillierte technische Planung und die schnelle Umsetzung zur Modernisierung der Pulverbeschichtung mit fahrbaren Kabinen. Damit konnte der Anteil der fehlerhaft lackierten Teile um 50% reduziert, 20% Pulver gespart und die Energiekosten um 50% gesenkt werden.“

In der Kategorie Inhousebeschichter mit 50 bis 150 Mitarbeitern ging der Preis an die Kunststoff Helmbrechts AG in Helmbrechts.

Ob Klavierlack- oder Chromoptik, ob Metallic-Effekte oder Ultrakratzfest-Beschichtungen: Die Kunststoff Helmbrechts AG lackiert Kunststoffbauteile, die ihren Einsatz in der Automobilindustrie, aber auch in den Bereichen Telekommunikation, Medizintechnik oder Industrie finden. Dazu gehören Radio/CD-Bedienblenden, Lichtdrehschalter, Schlüssel oder Gangwahlhebel für die Mittelkonsole. All diesen Sparten ist gemein, dass sie hohen Anforderungen an die optische und haptische Qualität, an Haltbarkeit und Belastbarkeit erfüllen müssen. Dafür stehen im nordbayerischen Helmbrechts Spindelanlagen, Flachbettanlagen sowie herkömmliche Beschichtungsanlagen zur Verfügung. „Auch beim Lackiervorgang spart der Preisträger Ressourcen. Denn durch die Messung der Nasslackschichtdicke auf den Kunststoffbauteilen in der Linie wird neuerdings die Konstanz des Lackierergebnisses gesichert“, so Jurorin Simone Fischer. „Die Messung erfolgt nach der Lackierkabine, sodass selbst Abweichungen von wenigen Mikrometern frühzeitig erkannt werden. So wird mit Hilfe der Digitalisierung eine gleichbleibende Schichtdicke sichergestellt und Ausschuss durch Über- oder Unterbeschichtung vermieden. Dies erhöht die Effizienz des Lackierprozesses und schon vielerlei Ressourcen.“

In der Kategorie Inhouse-Beschichter über 150 Mitarbeiter zeichnet die Jury Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) aus Hannover aus.

Als eigenständige Marke im Volkswagen Konzern entwickelt, baut und vertreibt VWN weltweit leichte Nutzfahrzeuge. Am Standort Hannover betreibt der VW-Konzern eine der modernsten Decklackanlagen mit einer Länge von 280 m, 27 m Breite und 25 m Höhe. Bis zu 490 Fahrzeuge erhalten pro Tag auf zwei parallelen Arbeitssträngen den farbigen Basislack und den finalen Klarlack. Der Lack wird im elektrostatischen Hochrotationsverfahren appliziert. Diese Arbeitsweise ist sehr materialsparend und senkt den Verbrauch an Fahrzeuglack pro Jahr um 60 t. Zudem werden nun nicht mehr 100% Frischluft der Anlage zugeführt, sondern 80% Umluft eingesetzt. Dies spart in Summe bis zu 25.000 MW pro Jahr. VWN Hannover nutzt in der Decklackanlage eine Kartonfilterabscheidung des Oversprays. Somit verzichtet der Konzern nicht nur auf additiven Chemikalien, sondern macht auch noch den Einsatz von 3.400 m3 Frischwasser unnötig. „Andere machen im Sommer Urlaub, VVW Nutzfahrzeuge hat hingegen die Sommerpause genutzt, um die Produktion am Standort Hannover zu modernisieren. Von den über 550 Maßnahmen, die die Mannschaft umgesetzt hat, ist ein nicht unerheblicher Teil auf die Lackiererei entfallen – und das hat sich in vielerlei Hinsicht bezahlt gemacht“, brachte es Jurorin Franziska Moennig auf den Punkt. „Zwei Highlights: 6500 Leuchten wurden gegen sparsame LED-Leuchtmittel ausgetauscht, was jährlich 1100 Megawatt Strom spart. Und die Arbeitsbereiche in der Lackiererei wurden so angepasst, dass die Tätigkeiten ergonomischer von den Mitarbeitern ausgeführt werden können.“ Auch der Lackaufbau auf der Karosse wurde überarbeitet. Innovative Techniken machen es möglich, dass der Füller künftig bei der Lackierung entfallen kann. 600 kg Füller sind somit pro Arbeitstag nicht mehr nötig. Auch der letzte Schritt im Prozess, die Qualitätssicherung, wurde optimiert. Sensible Sensoren messen automatisch Schichtdicke, Farbton und Lackstruktur.

Start des Benchmark-Wettbewerbs 2024 für industrielle Lackierprozesse

Ab dem 1. Januar bis zum 19. April 2024 haben Lohnbeschichter und Inhouse-Lackierereien der Industrie wieder die Möglichkeit, am Benchmark-Wettbewerb teilzunehmen. Teilnehmende Unternehmen überprüfen auf diesem Wege ihre Fähigkeiten und Abläufe, erhalten ein fundiertes Feedback und vielleicht auch einen der sechs Awards. Der Wettbewerb um den BESSER LACKIEREN Award 2024 ermöglicht Ihnen eine Standortbestimmung Ihres Lackierbetriebs im Vergleich zu Mitbewerbern. Prüfen auch Sie Ihr Innovationspotenzial und Ihre Optionen für eine nachhaltige Produktion.

Zum Netzwerken:

Vincentz Network, Redaktion BESSER LACKIEREN, Hannover, Marko Schmidt, Tel. +49 511 9910-321, marko.schmidt@vincentz.net, www.besserlackieren.de/award

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