Alter Schuh: Kunststoffe beflammen?

Zur Vorbehandlung von Kunststoffen kann u. a. das Beflammen als physikalisches Verfahren zur Oberflächenbehandlung eingesetzt werden. Dabei wird die Oberfläche der zu beschichtenden Werkstücke kurzzeitig erhitzt und dadurch sowohl die Oberflächenspannung erhöht und zudem die Oberfläche aktiviert. Aber ist hierfür nicht eine Plasmaanwendung sinnvoller? Bereits vor längerem hat das Fraunhofer IPA grundlegende Untersuchungen zu diesem Thema angestellt, wie hier nachzulesen ist.
Aus heutiger Sicht sagen die Experten dazu, dass bei der Auswahl der Vorbehandlungstechnologie primär die Teilegeometrie sowie das Substrat betrachtet werden muss (z.B. Gesamtfläche, Hinterschnitte,…) sowie die daraus ableitbare Flächenleistung und der notwendige Automatisierungsgrad. Darüber hinaus muss neben der Prozesssicherheit ein Verfahren auch einer Bewertung hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit Stand halten. Für die heutigen Massenkunststoffe (z.B. Polypropylen) sind im Hinblick auf die Beflammung derzeit keine Alternativen ersichtlich. Auch ist bei dem Thema Beflammen noch Entwicklungspotentials, insbesondere durch die Digitalisierung: So wird derzeit erforscht, ob Simulationen dieses Prozesses die obigen Fragen zum Einfluss der Teilegeometrie beantworten können und damit eine bessere Planung und Auslegung der Prozesse möglich sind.
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