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Akkreditierung auf neuestem Stand

Eine Neuerung der Abteilung Beschichtungssystem- und Lackiertechnik am Fraunhofer IPA im Bereich der Prüftechnik ist die Umstellung auf die neue Revision der DIN EN ISO/IEC 17025, so dass die Akkreditierung nun auf der DIN EN ISO/IEC 17025:2018 beruht.

Mit der Foggingprüfung bilden die Experten das Ausgasen der Innenausstattung von Automobilen nach. Fotos: Fraunhofer IPA
Mit der Foggingprüfung bilden die Experten das Ausgasen der Innenausstattung von Automobilen nach. Fotos: Fraunhofer IPA -

Im Rahmen dessen wurde das komplette Qualitätsmanagementsystem überarbeitet, um den neuen Themen, wie die intensivierte Betrachtung von Risiken und Chancen sowohl für die einzelnen Prüfverfahren als auch für das ganze System ausreichend Raum zu geben. Auch die Bereiche Ermittlung der Mess­unsicherheit, Monitoring der Mitarbeitenden und der Umgang mit extern bereitgestellten Produkten und Dienstleistungen wurden umgestellt, um den neuen Herausforderungen gewachsen zu sein. Zusätzlich wurde die PIN-geschützte digitale Signatur in Verbindung mit einer Chipkarte im Qualitätsmanagementhandbuch eingeführt, um die Dokumentenlenkung und den Freigabeprozess von QM-Dokumenten effizienter und sicherer zu gestalten.

Neue Prüfverfahren

Damit einhergehend erfolgte die Digitalisierung aller relevanten Dokumente. Das Fraunhofer IPA konnte nach einer erfolgreichen Begutachtung durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH 2019 den akkreditierten Bereich um zwei neue Verfahren erweitern. Neben ausgewählten analytischen und anwendungstechnischen Prüfverfahren der Oberflächen-, Lack- und Beschichtungstechnik, Korrosions- und Klimaprüfungen, Schichtdickenmessungen, physikalisch-technischen Prüfungen und Beständigkeitsprüfungen gehören nun auch die “Bestimmung des Foggingverhaltens von Werkstoffen der Kraftfahrzeug-Innenausstattung” nach DIN 75201:2011-11 und die “Bestimmung des Brennverhaltens von Werkstoffen der Kraftfahrzeuginnenausstattung” nach DIN 75200:1980-09 dazu. Auch außerhalb des akkreditierten Bereichs bietet das IPA in der Abteilung Beschichtungssystem- und Lackiertechnik eine Vielzahl an unterschiedlichsten Prüfverfahren an. Insbesondere für die Automobilbranche gibt es  im Interieur- und Exterieur-Bereich ein breites Angebot zahlreicher Prüfmethoden. Ein Schwerpunkt bildet daher weiterhin die Erst- und Systembemusterung lackierter Kunststoffbauteile.

Foggingprüfung

Die Brennprüfung vermittelt einen Eindruck des Brandverhaltens der verbauten Komponenten.

Die Brennprüfung vermittelt einen Eindruck des Brandverhaltens der verbauten Komponenten.

Bei der Überprüfung des Foggingverhaltens handelt es sich um eine Methode, die das Ausgasen der Innenausstattung bei Automobilen in einer zeitlich messbaren und reproduzierbaren Weise nachbildet. Hohe Innentemperaturen und große Oberflächen bewirken, dass bei Polymeren, Textilien und Materialien, welche im Interieur verwendet werden, flüchtige und halbflüchtige organische Verbindungen mit einer beschleunigten Rate ausgasen. Wenn diese Verbindungen auf der kühleren Oberfläche der Windschutzscheibe kondensieren, entstehen gefährliche Sichtbeeinträchtigungen für den Fahrer. Die Bestimmung des Brennverhaltens von Werkstoffen dient der Vermeidung von Gefahren an Produkten durch unkontrollierte Brände. Dieser Test vermittelt einen Eindruck des Brandverhaltens der verbauten Komponenten inklusive Beschichtung im Innenraum eines Automobils. Hierbei erfolgt die Bestimmung der Brenngeschwindigkeit unter standardisierten Bedingungen. Diese beiden neuen Verfahren wurden in den schon länger bestehenden flexiblen Akkreditierungsbereich Kategorie III aufgenommen. Damit besteht nun die Möglichkeit, die genormten oder ihnen gleichzusetzenden Prüfverfahren mit unterschiedlichen Ausgabeständen anzuwenden. Da zukünftig zudem weitere Verfahren, wie die Prüfung der Kratzbeständigkeit von Beschichtungen mit der Labor-Automobilwaschanlage nach DIN EN ISO 20566 und der Wischkratzerbeständigkeit, der Crockmeter-Prüfung nach MBN 10494-5, in den akkreditierten Bereich aufgenommen werden sollen, ist auch ein effizienteres und zunehmend digitalisiertes Prüfkörpermanagement erforderlich.

Neues Managementsystem

In der Gruppe Lackierprozess­entwicklung ist daher die Einführung eines  Software basierten Labor- und Informations- Managementsystems (LIMS) im Jahr 2020 geplant. Proben- und Messdaten sowie Ergebnisse werden somit künftig digital erfasst und verwaltet. Das System wird die Arbeitsabläufe und die Datenverfolgung im Labor unterstützen und ermöglicht über Schnittstellen den Datenaustausch mit anderen Systemen. Aufgrund des steigenden Bedarfs der Industrie wurde  das Prüflabor der Gruppe Lackierprozessentwicklung aktuell um weitere Prüfgeräte ergänzt. Unter anderem wurden ein Abriebprüfgerät, ein Klimaprüfschrank sowie ein weiteres Steinschlagprüfgerät in den akkreditierten Bereich aufgenommen. Ein weiterer Ausbau ist geplant, um den hohen Anforderungen weiterhin gerecht zu werden. Unsere umfangreichen und langjährigen Erfahrungen und Kenntnisse aufgrund der intensiven Auseinandersetzung mit den einzelnen Prüfverfahren durch die Akkreditierung ermöglichen es, die (Weiter-) Entwicklung von Prüfverfahren und Prüfgeräten zukünftig zu intensivieren und weitere Forschungs- und Entwicklungsprojekte unter anderem im Rahmen der Digitalisierung der Prüftechnik an lackierten Bauteilen zu betreiben.

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Zum Netzwerken:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Stuttgart,
Dr. Michael Hilt, Tel. + 49 711 970-3820, michael.hilt@ipa.fraunhofer.de,
Gloria Kicherer, Tel. + 49 711 970-3803, gloria.kicherer@ipa.fraunhofer.de,
Evelyn Nemec, Tel. + 49 711 970-1795, evelyn.nemec@ipa.fraunhofer.de,
www.ipa.fraunhofer.de/beschichtung

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