Neustart bei Eisenmann

Nach der Insolvenz des Böblinger Unternehmens Eisenmann im Sommer 2019 stand es monatelang nicht gut um das Kerngeschäft des Lackieranlagenherstellers. Zwar galt AE Industrie, die deutsche Automotive-Tochter des staatlichen Maschinenbau-Konzerns China National Machinery Industry Corporation (Sinomach) mit Sitz in Peking, lange Zeit als heißer Kandidat für die Übernahme. Dennoch blieb die Suche nach einem Investor über ein Jahr erfolglos.

Nun befindet sich Eisenmann im Neustart – unter der Fahne von Nimbus, die unter anderem auch am bayerischen Anlagenbauer Sturm Gruppe beteiligt ist. Die international tätige Beteiligungsgesellschaft ist der neue Gesellschafter an der Eisenmann GmbH. Dabei ist der Investor mit Sitz in Zeist, einer Gemeinde in der niederländischen Provinz Utrecht, auf die Übernahme von Unternehmen in Umbruchsituationen spezialisiert. Mit dem Verkauf bleiben nicht nur das Kerngeschäft und die Technologie von Eisenmann erhalten, sondern auch 120 Arbeitsplätze.

Die Eisenmann strebt in den kommenden Jahren ein Umsatzziel von 60 bis 70 Millionen Euro an. Drei Geschäftsführer – Matthias Haarer, Normen Lamb und Bruno Casorati – kümmern sich um Aktivitäten wie das Service-Ersatzteilgeschäft und die Administration und betreuen alle Projekte hinsichtlich Neuanlagen.

Eisenmann will auch zukünftig für Kunden Lackieranlagen planen, aufbauen und betreuen. „Nach der 14-monatigen Insolvenzphase wollen wir verloren gegangenes Vertrauen wieder zurückgewinnen und streben in den kommenden Jahren mit unserem hochkompetenten Mitarbeiterteam ein gesundes Wachstum an“, beschreibt Geschäftsführer Matthias Haarer die Marschrichtung für die Zukunft. Er sieht „gute Chancen zum Zuge zu kommen“, etwa wenn bei den weltweit 2400 von der früheren Eisenmann-Gruppe installierten Anlagen Modernisierungsarbeiten anstehen.