Welche Herausforderungen erwarten Beschichter 2019?

In der ersten Umfrage des neuen Jahres bewerteten die teilnehmenden Anwender sechs Herausforderungen für das kommende Jahr. Dabei vergaben sie jeweils bis zu sechs Punkte, wobei die höchste Bewertung die größte Herausforderung widerspiegelt. Im Diagramm dargestellt sind die über alle abgegebenen Bewertungen gemittelten Ergebnisse.

Eine Bewertung von 6 entspricht der größtmöglichen Herausforderung. Grafik: Redaktion -

Mit einer Bewertungsnote von 5,1 stellt demnach der Fachpersonalmangel die Beschichter vor die größte Herausforderung. Dies ist bereits seit Jahren zu beobachten. Dem gegenüber steht die Tatsache, dass Ausbildungsstätten schließen und Weiterbildungsseminare nicht gefüllt werden können. Hier stellt sich die Frage: Gibt es zu wenig Interessenten für den Ausbildungsberuf des Verfahrensmechanikers für Beschichtungstechnik oder wird zu wenig ausgebildet, so dass der Personalmangel ein fast hausgemachtes Problem darstellt? Grundlegend ergeben sich aus beiden Problemstellungen wiederum neue Fragen: Warum ist die Ausbildung unattraktiv und wie könnte man dies ändern? Gibt es zu wenig Ausbildungsstätten, sodass die Azubis einen sehr weiten Weg für jeden Schulgang auf sich nehmen müssten? Kann eventuell eine Blockunterrichtslösung gefunden werden? Wie sind die Unterrichtsinhalte strukturiert und passen sie zum Einsatzgebiet des Unternehmens?

Natürlich spielt bei der Suche nach geeignetem Fachpersonal auch der Konkurrenzkampf zwischen den Beschichtungsbetrieben eine Rolle. Dieser wurde mit einer Note von 3,4 jedoch deutlich weniger kritisch bewertet. Betrachtet man diesen Wert jedoch nicht im Gesamtzusammenhang, sondern als Einzelwert, so ist festzuhalten, dass in diesem Jahr durchaus mit einem intensiveren Konkurrenzkampf zu rechnen ist. Als anspruchsvoller empfinden die Anwender hingegen die kontinuierlich steigenden Kosten für Rohmaterialien und Energiepreise. Beide Punkte wurden mit einer Note von jeweils 4,1 auf Platz 2 und 3 der Herausforderungen gewählt. Steigen die Kosten für Vorbehandlungsmaterialien, Lacke, Verpackungen und Maskierungen muss dies in absehbarer Zeit auch auf die zu veranschlagenden Kosten der Beschichtung umgeschlagen werden. Dies gilt natürlich ebenfalls für größere Aufwendungen für Energie, unabhängig von der Quelle. Nach Angabe der Beschichter kommt ihnen in diesem Jahr auch die zunehmende gesetzliche Regulierung in die Quere. Dies ist eine Aufgabe aus einer völlig anderen Richtung. Neue Gesetzestexte müssen zunächst verstanden und anschließend auch umgesetzt werden. Was dabei die größere Herausforderung ist, sei dahingestellt. Hier gilt es immer zu klären: Ist mein Betrieb betroffen? Welche Lösungen existieren? Dabei sind nicht nur technische Punkte wie die Abgasbehandlung von Bedeutung, sondern auch betriebsbezogene Veränderungen, wie im letzten Jahr die Einführung der neuen Datenschutzgrundverordung. Und über allem thront REACh – und droht beständig mit neuen Verboten oder Einschränkungen. Zumindest betrifft das nicht nur deutsche Anwender, sondern gilt europaweit.

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Die Auftragslage schätzen die Beschichter 2019 als eher unproblematisch ein. Sinkende Umsätze stehen mit einer Bewertung von 2,6 an der letzten Stelle der Herausforderungskette. Und das, obwohl diverse Medien von einer drohenden schwachen Konjunktur für dieses Jahr berichten. Als Gründe sind unter anderem die vielfältigen internationalen Handelskonflikte und der Brexit zu nennen. Gerade die möglichen Strafzölle von bis zu 25% auf Pkw, Lkw und Autoteile könnten sowohl Inhouse- als auch Lohnbeschichter empfindlich treffen. Trennt man die Bewertung von Lohn- und Inhousebeschichtern, zeigt sich, dass beide Gruppen denselben Gesamttrend der Herausforderungspunkte abschätzen. Lohnbeschichter bewerten die Einzelpunkte jedoch kongruent um einige Nachkommastellen höher.

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