Vorbehandlungen

Laut BESSER LACKIEREN Trendbarometer setzen 55% der Beschichter auf mehr als eine Vorbehandlungsmethode.

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Die Diversität der eingesetzten Substrate nimmt immer mehr zu. Multimetalle, Kunststoffe inklusive verschiedenster Additive – alles muss optimal auf die Beschichtung vorbereitet werden. Der Großteil der Korrossionsschützer verwendet deshalb oft mehr als eine Vorbehandlung. Mit knapp  59% setzen vor allem Lohnbeschichter mehr als einen Prozess zur Vorbereitung ein. Im Unterschied dazu nutzen nur 14% der Inhousebeschichter, die am aktuellen Besser lackieren Trendbarometer teilgenommen haben, mehr als eine Vorbehandlung.

Wenn tatsächlich nur eine Vorbehandlungsmethode verwendet wird, dann handelt es sich meist um Sprühverfahren. Ist ein derartiges Verfahren im Unternehmen installiert, nutzen nur 40% einen weiteren Prozess.

Qualitätssicherung

Vor der Vorbehandlung

  • Sichtkontrolle

Während der Vorbehandlung

  • Badkontrolle: u. a. Oberflächenspannung, Titration, Leitwert, pH-Wert, Temperatur, Spritzbild
  • Strahlgut/Chemikalienkontrolle
  • Überwachung der Umgebungsbedingungen: u.a. Luftfeuchte, Salzgehalt, Staubgehalt, Temperatur

Nach der Vorbehandlung:

  • Optische Kontrolle
  • Musterbleche für invasive Qualitätssicherung und Archivierung
  • Testmethoden: Rautiefemessung, Wasserbruchtest, Bresle-Test, Röntgenfloureszenzspektrometer, Kochtest, Machutest, UV-Floureszenzverfahren

Gegenläufig ist der Trend bei Tauch- und Strahlverfahren. Hier setzen jeweils 62% auf weitere Verfahren. Betrachtet man die grundlegende Verteilung der Vorbereitungsprozesse wird offensichtlich, dass die meisten Unternehmen auf die eher universellen Sprühverfahren setzen. Diese bieten durch eine vergleichsweise einfache Umstellung der chemischen Komponenten und die eher unkomplizierte Zuschaltung weiterer Vorbehandlungsstufen, die ein­fachste Möglichkeit verschiedene Materialien zu bearbeiten.

Die großen Volumina, die bei Tauchverfahren zum Einsatz kommen, machen einen Austausch der Medien zur Vorbehandlung verschiedener Substrate ineffizient. Das Gros der Substrate wird getaucht, eine zusätzliche Vorbehandlung kann den Bedarf  kleinerer Produktströme abdecken.

Ähnliches gilt für Strahlverfahren. Hier inhibieren vor allem zwei Faktoren den alleinigen Einsatz: Nicht jedes Substrat bzw. jede Bauteilgeometrie ist für das Strahlen geeignet. Zudem muss das Strahlgut auf das Substrat angepasst sein. Der Einsatz und die Lagerung verschiedenster Strahlmaterialien für die unterschiedlichsten Substrate ist häufig nicht als nutzbringend zu bewerten.

Maßnahmen vor, während und nach der Vorbehandlung

BESSER LACKIEREN befragt für jede Ausgabe Entscheider aus der industriellen Lackiertechnik zu einem aktuellen Thema. Das schnelle Onlineverfahren ermöglicht eine hohe Beteiligung und somit ein exklusives Stimmungsbild. Möchten Sie auch teilnehmen? Eine formlose Email an astrid.guenther@vincentz.net genügt.

Eine kontinuierlich gute Vorbehandlung ist die Voraussetzung für  ein optimales Lackier-ergebnis. Im nebenstehenden Kasten sind relevante Qualitätskontrollschritte dargestellt, die die Umfrageteilnehmer in ihren Lackierprozessen regelmäßig durchführen. Vor der Vorbehandlung er­folgt eine Sichtkontrolle der Bauteile. Einige Unternehmen setzen zudem auf eine grobe Vorreinigung der Werkstücke. Während der Bauteilreinigung prüfen alle Unternehmen mit Tauch- bzw. Sprühverfahren die Badparameter, teilweise kontinuierlich und online. Bei der Anwendung von Strahlverfahren werden vor allem das Strahlgut und die Umgebungsbedingungen überwacht. Nach der Vorbehandlung kommen sowohl invasive als auch nicht-invasive Methoden zur Anwendung. Erstere, wie u.a. der Machutest, sind an Musterblechen durchführbar. Die nicht-invasive Bestimmung der Rautiefe ist hingegen direkt am Bauteil möglich.

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