Biomaterialien
Breites Portfolio
Die Palette dafür steht bereit: Einzelne Lackkomponeten wie Härter oder Lösemittel sind teils biobasiert und greifen nicht mehr auf fossile Materialien zurück. Auch vollständige Lacksysteme sind vereinzelt vollständig biobasiert beziehbar. Die Basis dieser Systeme bilden unter anderem Stärke oder Aminosäuren. Dabei gibt es eine große Ausnahme: Pulverbeschichtern stehen noch keine geeigneten Ansätze zur Verfügung. Unter anderem aus diesem Grund ergeben sich Unterschiede der Umfrageergebnisse in Hinblick auf Lohn- und Inhousebeschichtung. Während sich knapp 90% der Inhousebeschichter vorstellen können biobasierte Lacke in Zukunft einzusetzen, interessieren sich gut 40% der Lohnbeschichter überhaupt nicht für das Thema. Die Ergebnisse sind dabei unabhängig von der Unternehmensgröße.
Grün, grün, grün
Auch wenn den biobasierten Lacken in der industriellen Lackiertechnik momentan kein ausgeprägtes Interesse entgegenschlägt – das könnte sich ändern. Bei biobasierten bzw. nachwachsenden Rohstoffen zur Lackproduktion handelt es sich um einen deutlich wachsenden Markt. Eine der Hauptrollen kommt dabei nachhaltigen Lösemitteln zu. Aus diesem Grund ist die Entwicklung „grüner“ Produkte in vielen Teilen der Lackbranche ein wesentlicher Bestandteil. Wichtig ist hier allerdings auch der Preis und die Qualtiät des Produktes. Auf dem European Coatings Technology Forum zum Thema der erneuerbaren Ressourcen in Berlin 2017 diskutierten Experten über das Thema.
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Wirtschaftlich?
Die Teilnehmer wurden auf der Veranstaltung unter anderem dazu befragt, wie lange es ihrer Meinung nach dauern wird, bis biobasierte Lackrohstoffe wirtschaftlich einsetzbar sind. Hier gaben 30% der Experten an, das sie damit bereits in drei Jahren rechnen. Weitere 40% gingen von fünf Jahren aus, die letzten 40% prognostizierten gar sieben Jahre. Ein wenig wird es also noch dauern. Nichtsdestotrotz ist es für Anwender sinnvoll, am Ball zu bleiben, denn Bio, umweltfreundlich und nachhaltig ist in. Immer mehr Kunden werden in Zukunft auf den grünen Stempel setzen, um ihre Produkte besser zu vermarkten. Dies wird sicherlich duch den Fokus des Endverbrauchers gesteuert. Je mehr Lebensmittel und Kleidungsstücke biobasiert sind, desto mehr setzt sich ein allgemeines Gewohnheitsgefühl durch. Die Erwartungshaltung gegenüber Gebrauchsgegenständen verändert sich merklich. So werden die Menschen in Zukunft vielleicht nicht nur Lebensmittel in die letzte µ-Komponente zerlegen um sicher bio zu sein, sondern auch die Beschichtung ihrer Alltagsgegenstände hinterfragen. Wer dann schon mit einem „Biosiegel“ aufwarten kann, hat einen klaren Wettbewerbsvorteil.
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