Lackbenetzungsstörende Substanzen – LABS
Darunter waren:
- Silikone enthalten in einer Verpackung
- Textilien und Schmieröle
- Verarbeitungstische des CNC-Betriebes
- angeliefertes Vormaterial war bereits kontaminiert
- Passivierungen auf verzinktem Blech
- Korrosionsschutzöl das zuvor vom Kunden aufgebracht worden war
- Staubbindetücher
- Öle im Spritzgusswerkzeug,
- Öle in der Druckluft
- Trennmittel an diversen Elastomeren
- Handcremes
- Klebereste auf Kundenmaterial
Wie hier zu sehen ist, lauert die Gefahr in vielen Bereichen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Großteil der befragten Beschichter bereits mit LABS in Kontakt kam. Knapp 70% haben bereits mit LABS-Kontaminationen Erfahrungen gesammelt. Ein deutlich kleinerer Anteil von ca. 30% hatte bislang keinen Kontakt mit LABS, wobei 12,5% den Begriff nicht direkt zuordnen konnten. Wie aber gehen die betroffenen Unternehmen mit den lackbenetzungsstörenden Substanzen um? Wie lässt sich die Kontamination der zu beschichtenden Oberflächen vermeiden? Beachtet und geprüft werden müssen alle Bereiche der Lackierung. So sollte eine Eingangskontrolle der Werkstücke in Betracht gezogen werden, um eine Vorbelastung der zu beschichtenden Oberflächen mit LABS auszuschließen bzw. zu dokumentieren.
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Weiterhin sollte sichergestellt sein, dass alle in der Beschichtung eingesetzten Materialien LABS-frei in den Prozess eintreten. Hierbei muss die gesamte Verfahrenskette von der Vorbehandlung bis hin zur Verpackung abgedeckt sein. Fördersystemen für gasförmige und flüssige Stoffe wie z.B. Schläuche sind somit ebenso betroffen wie Abklebungen, Dichtungen oder auch Mess- und Prüfsysteme. Ein weiterer Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden darf, sind umgebende Prozesse, aus denen eventuell Verunreinigungen in die Lackierung eineschleppt werden könnten. Letzlich gibt es noch den Faktor Mensch zu beachten: Handcremes, Deodorantes, Weichmacher von Verpackungen – viele Dinge in unserer direkten Umgebung können lackbenetzungsstörende Substanzen enthalten. Wie geht man nun sicher, dass keine derartigen Stoffe in die Prozesskette einfließen und wie stellt man dies dem Kunden dar? 6,25% der Befragten setzen als Lösung die Prüfvorschriften ihrer Kunden um. Werden diese zu divers, da viele verschiedene Auftraggeber zu bedienen sind, ist diese Lösung unpraktikabel. In diesem Fall entscheiden sich Unternehmen häufig dafür, firmeninterne Prüfvorschriften umzusetzen. Diese orientieren sich häufig am höchsten Standard, so dass nur eine und nicht viele verschiedene Ansätze umzusetzen sind. Eine Harmonisierung wie vom VDMA-Einheitsblatt 24364 vorgeschlagen, könnte die Prozesse und Prüfverfahren in Zukunft vereinfachen.
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