Groß- und Kleinteile lackieren

Das Ziel ist immer das gleiche, egal wie groß oder klein Lackiergüter sind: Sie sollen gut und hochwertig beschichtet werden. Doch sehr unterschiedliche Teile erfordern manchmal sehr unterschiedliche Lösungen.

Grafische Darstellung der Umfrageergebnisse
Die meisten Betriebe kommen mit einem breiten Größenspektrum zurecht. Grafik: Redaktion

Was die Größe von Lackiergütern angeht, müssen Betriebe mitunter eine extrem große Bandbreite abdecken. So zeigt sich, im Durchschnitt haben die größten Lackiergüter in den Betrieben von ca. 3,81  x 1,83  x 0,98 m, während die kleinsten Teile im Durchschnitt bei 7 x 7 x 6  cm liegen. Die Durchschnittswerte können hier aber nur eine äußerst grobe Orientierung sein, da die Streubreite der Antworten sehr hoch ausfällt.

Den größten Unterschied lieferte ein Lackierbetrieb mit Lackiergütern von 17,5 m Länge bis hin zu Kleinteilen im Bereich von einem halben Zentimeter. In anderen Fällen liegen die Bandbreiten deutlich näher zusammen, etwa bei einem anderen Betrieb, der Teile von 210 x 100 x 200 cm bis runter zu 10 x 10 x 10 cm beschichtet.

Grundsätzlich äußern sich die meisten Betriebe gelassen und betonen, mit einem breiten Größenspektrum zurechtzukommen. So kommentiert ein Teilnehmer: „Es stellt keine Herausforderung dar, da die P&F-Anlage mit der zur Verfügung stehenden Traversen- und Gestelltechnik eine große Flexibilität ermöglicht. Die Kombination mit Hand- und Automatikkabine ergänzt diese Flexibilität.“

Bauteilspezifische Aufhängungen und Skids

Grundsätzlich nennen die Betriebe regelmäßig bauteilspezifische Aufhängungen und Skids als Lösung. Allerdings ergeben sich manchmal auch praktische Probleme. Ein Umfrageteilnehmer berichtet, für Kleinteile nicht immer eine ausreichende Menge für die Warenträger zu bekommen. Ein anderer erklärt, dass sehr kleine Teile bei Tauchprozessen zusätzlich gegen Aufschwimmen gesichert werden.

Andere Teilnehmer argumentieren eher bei den großen Bauteilen in Richtung Mehraufwand. So erklärt einer, bei großen Lackiergütern Taktverluste zu erleiden und teilweise unterschiedliche Fördertechnik benutzen zu müssen. Zudem gelte es, die Stärke der Umwälzung der Vorbehandlung zu beachten.

Getrennte Lackierlinien

Um das breite Spektrum bedienen zu können, setzt weniger als die Hälfte der befragten Betriebe unterschiedliche Lackierlinien ein, auf denen sie jeweils Groß- und Kleinteile lackieren. So etwa bei dem ersten Beispiel, wo der Größenunterschied so hoch ist, dass auch kaum etwas anderes übrig bleibt. Liegt die Größe der Lackiergüter weniger stark auseinander, ist eine Lackierlinie ausreichend, sofern nicht andere Faktoren zum Tragen kommen.

Nicht unüblich ist der Mittelweg zwischen getrennten und einer gemeinsamen Linie. So berichtet ein Umfrageteilnehmer, dass Groß- und Kleinteile sich die Prozessschritte Reinigen, Lackieren und Trocknung teilen, jedoch auf spezifischen Skids transportiert werden und manuelle Arbeitsplätze, etwa zur Bestückung und Entnahme an die unterschiedlichen Bauteile angepasst sind.

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