Fachpersonal

Der Fachkräftemangel beschäftigt Beschichter nicht erst seit gestern. Allerdings ist auch im Verlauf der letzten Jahre keine Besserung, sondern im Gegenteil eine Verschlechterung der Situation zu beobachten. Laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind im verarbeitenden Gewerbe ca. 160.000 Stellen nicht zu besetzen. Dazu kommt, dass die durchschnittliche Dauer bis zur Besetzung einer Stelle bei ca. 80 Tagen, also knapp drei Monaten, liegt. Aber warum können Stellen nicht oder erst spät besetzt werden?

Um Fachpersonal zu finden ist aktives Interagieren gefragt. Grafik: Redaktion -

Laut Statistik ist dies vor allem auf fehlende Bewerber zurückzuführen, eine fehlende Qualifikation ist der zweithäufigste Grund. Und wie sieht die Lage im Beschichterumfeld aus? Das BESSER LACKIEREN-Trendbarometer ergab, dass alle Befragten, unabhängig davon ob aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, Probleme bei der Besetzung freier Stellen haben. Im Schnitt sind diese fünf Monate vakant.

Lösungswege

Wie gehen Unternehmen nun dagegen vor? Der Dauerbrenner bei der Personalsuche ist nach wie vor die Inanspruchnahme der Dienstleistung von Zeitarbeitsfirmen. Gerade Unternehmen, die saisonalbedingt starken Auslastungsschwankungen ausgesetzt sind, bleibt dabei kaum eine andere Wahl. Zudem stellt dieses Arbeitsmodell eine Möglichkeit dar, unkompliziert neue Arbeitskräfte auszuprobieren und gegebenenfalls die Besten auszuwählen. Im Gegenzug ist bei dieser Variante der Personalgewinnung keine Garantie für die Qualität der Arbeiter gegeben, zudem werden bei jedem neuen Mitarbeiter Ressourcen in die Einarbeitung gesteckt, die auch vergebens sein können. Auf den Plätzen 2 und 3 der am meisten genutzten Ansätze zur Gewinnung von Fachpersonal liegen die Anzeige in einer Zeitung bzw. in einem Magazin und die  Investition in die eigene Ausbildung. Der erste Ansatz ist nicht allzu kostspielig und bietet die Möglichkeit, verschiedene Märkte zu bedienen. So kann eine Anzeige regional und überregional oder auch international ausgespielt werden. Unternehmen können zudem in Tages- oder Fachzeitungen inserieren, um unterschiedliches Klientel zu erreichen. Hier sollte man sich allerdings immer die Frage stellen: Wen will ich erreichen und welcher Kanal ist dafür am besten geeignet?

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Der nachhaltigste Ansatz bei der Personalsuche ist mit Sicherheit die betriebsinterne Ausbildung. Hier hat das Unternehmen von der Personalauswahl, über die eigentliche Ausbildung bis hin zur Schwerpunktsetzung alle Hebel in der Hand. Wenn man es noch schafft, die Motivation auf einem dauerhaft hohen Level zu halten, ist man kaum noch von externen Lösungen abhängig. Im Lösungsportfolio sind aber auch einige eher ungewöhnliche Ansätze. So suchen knapp 6% der Unternehmen ihre Angestellten über kostenlose Angebote wie die Ebay-Kleinanzeigen und knapp 12% engagieren Headhunter. Über alle Lösungen hinweg bleibt allerdings festzuhalten, dass es von übergeordneter Bedeutung ist, aktiv zu interagieren, zu kooperieren und den persönlichen Kontakt zu suchen. Knapp 60% der Stellen werden über persönliche Kontakte besetzt, knapp 30% der Beschichter nutzen Social Media zur Personalsuche, gut 40% nehmen an Jobbörsen teil und knapp 50% der Fimen halten engen Kontakt zu Ausbildungsstellen.

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