SurfaceTechnology

ANZEIGE
Perfekte Beschichtung von Großbauteilen
Erfahren Sie alles über die effiziente Beschichtung von Großbauteilen! Im kostenlosen Online-Event erwarten Sie praxisnahe Vorträge zu optimalem Anlagenbau, vorausschauender Ressourcenplanung, Energiemanagement und Schadensvermeidung. Melden Sie sich jetzt zur EXPO live 2024 am 18. September an und verpassen Sie keine neuen Erkenntnisse!
MEHR ERFAHREN…

 

Energieeffizient vorbehandeln

Entfetten, reinigen, Konversionsschicht aufbringen. All das stellt eine gut eingestellte nasschemische Vorbehandlung sicher. Das geht mit nicht zu unterschätzenden Energiekosten einher, die gerade in den letzten zwei Jahren besonders stark in den Fokus gerückt sind. Damit ist die Absenkung der Badtemperatur zunehmend wichtiger geworden. Wie viele Lackierbetriebe davon schon Gebrauch gemacht haben, zeigt das aktuelle Trendbarometer.

Grafische Aufbereitung der im Text erwähnten Daten
Den Energieeinsparungen steht möglicherweise ein höherer Einsatz von Chemie mit den entsprechenden Kosten und Umweltauswirkungen gegenüber. Grafik: Redaktion

Über die Hälfte aller industriellen Lackierbetriebe hat in den letzten zwei Jahren bereits die Badtemperatur zumindest bei einem Schritt der nasschemischen Vorbehandlung gesenkt, sei es bei der Reinigung und Entfettung, bei der Beize oder beim Auftrag einer Konversionsschicht. Wie stark, ist dabei einer großen Schwankungsbreite unterworfen. Zwischen zwei und zwanzig Grad Celsius haben die antwortenden Lackierbetriebe angegeben. Ein echter Durchschnittswert macht dabei wenig Sinn, da er die Realität nicht wirklich widerspiegeln würde. Die Betriebe geben in der Umfrage oft Werte um die 2 °C an, eine weitere Gruppe nennt ca. 5 °C und eine andere Gruppe liegt bei 10 bis 20 °C.

Dahinter stehen unterschiedliche Strategien. Kleinere Temperaturabsenkungen können Lackierbetriebe noch auf eigene Faust in Angriff nehmen und testen, wie weit sie ohne Qualitätseinbußen gehen können. Irgendwann kommt dann jedoch der Bereich, in dem die bisherige Chemie nicht mehr so funktioniert, wie sie sollte, ist sie doch üblicherweise für ein bestimmtes Temperaturfenster ausgelegt. Lackierbetriebe haben dann die Möglichkeit, mit einer höheren Chemiekonzentration nachzujustieren.

So berichtet ein Umfrageteilnehmer: „Wir haben die Chemiekonzentration hochgezogen, um damit ein Absenken der Badtemperatur zu ermöglichen. Bei stark verschmutzten Bauteilen behandeln wir mit Lösemitteln vor.“ Diese Strategie wird so oder in ähnlicher Form mehrfach genannt, kommt jedoch ebenfalls irgendwann an ihre Grenzen. So steht den Energieeinsparungen ein höherer Einsatz von Chemie mit den entsprechenden Kosten und Umweltauswirkungen gegenüber, der die Einsparungen an andere Stelle wieder schmälern kann.

Wechsel auf Niedertemperatur-Chemie

Soll also mehr Energie gespart werden, kann der Wechsel der Chemie eine Lösung sein, die in enger Abstimmung mit den jeweiligen Lieferanten geschehen sollte. Fast alle haben in den letzten Jahren Niedertemperatur-Produkte auf den Markt gebracht.

Wie hoch die Badtemperaturen aktuell sind, ist ebenfalls einer hohen Bandbreite unterworfen. Die höchsten Temperaturen fallen beim Reinigen und Entfetten an. Hier melden die befragten Lackierbetriebe Badtemperaturen von 30 bis 60 °C. Der Durchschnitt liegt dabei eher am oberen Ende bei 51 °C.

Etwas weniger Heizenergie fällt bei der Beize an, hier liegt die durchschnittliche Temperatur bei 40 °C, wobei das Spektrum ähnlich breit ist und die Umfrageteilnehmer Beiztemperaturen von 25 bis ebenfalls 60 °C melden.

Am geringsten liegt die durchschnittliche Temperatur beim Auftrag der Konversionsschicht mit lediglich 31 °C. Die höchste gemeldete Badtemperatur liegt hier bei 52 °C, die niedrigste bei 20 °C.

Die Bandbreite zeigt, wie hoch bei einzelnen Unternehmen die Einsparpotenziale sein können, auch wenn der Vergleich nicht perfekt ist. Nicht alle Bauteile sind beispielsweise gleich stark verschmutzt.

Grundsätzlich zeigen sich die meisten Lackierbetriebe, die ihre Badtemperaturen gesenkt haben, zufrieden. „Die Temperatur für die Zink-Phosphatierung wurde ohne Qualitätsmängel gesenkt und führte zu Einsparungen bei den Energiekosten“, berichtet etwa ein Umfrageteilnehmer. Ein anderer hat zwar noch nicht an der Temperaturschraube gedreht, sagt aber „Wir sind mit dem Lieferanten in aktueller Abstimmung die Badtemperatur zu senken.“

So gut und richtig Energieeinsparungen sind, übertreiben darf man es auch nicht. Gewisse Mechanismen, etwa bei der Reinigung, brauchen ein Mindestmaß an Temperatur. Man kennt es vom heimischen Abwasch, der mit warmem Wasser dann doch besser funktioniert, als mit eiskaltem.

Zum Netzwerken:

BESSER LACKIEREN befragt für jede Ausgabe Entscheider aus der industriellen Lackiertechnik zu einem aktuellen Thema. Das schnelle Onlineverfahren ermöglicht eine hohe Beteiligung und somit ein exklusives Stimmungsbild.

Möchten Sie auch teilnehmen? Eine formlose Email an jan.gesthuizen@vincentz.net genügt.

Hersteller zu diesem Thema

Sie brauchen mehr? Sie wollen Hintergrund und Fachwissen?
Dann brauchen Sie mehr als aktuelle Internet-News - Sie brauchen die Fachzeitung BESSER LACKIEREN! Exklusive Interviews, Analysen und Berichte. Praxisbezogener Fachjournalismus. Umfassende Informationen. Digital oder gedruckt - So, wie Sie es brauchen.

Das könnte Sie auch interessieren