Ein Jahr voller Herausforderungen

Im Jahr 2023 stand die Modernisierung technischer Anlagen im Fokus der Lackierbetriebe. Insbesondere neues Equipment und Peripherie-Erneuerungen waren zentrale Themen. Diese Trends setzten sich auch 2024 fort, wobei neues Equipment deutlich an Bedeutung gewonnen hat. Klassische Themen wie die Einführung neuer Lacksysteme oder die Etablierung neuer Applikationen bleiben relevant. Letztere haben im Vergleich zum Vorjahr spürbar an Relevanz gewonnen. Ebenso wie das Wärmeaudit, das für die Unternehmen an Wichtigkeit gewonnen hat, wie bereits das Trendbarometer in Ausgabe 20/2024 zeigte.

Gleichzeitig gibt es Entwicklungen, die an Bedeutung verlieren. In der aktuellen Umfrage nannten 16,7% der befragten Unternehmen eine neue Vorbehandlung als Highlight, 2023 waren es noch 24%. Beim Thema Mitarbeiter zeigt sich ebenfalls ein Rückgang, auch wenn dieser weniger stark ausfällt. Der Fachkräftemangel bleibt eine Herausforderung.

Fachkräftemangel bleibt dominierend

Das offenbart auch der Blick auf die größten Herausforderungen. Dass der Fachkräftemangel Lackierbetriebe belastet, zeigte sich bereits 2023, als er von 48% der Betriebe als größte Hürde genannt wurde. 2024 liegt der Wert mit 38,9% weiterhin an der Spitze. Der Rückgang erklärt sich dadurch, dass die Umfrage nur eine Antwort auf die Frage nach der größten Herausforderung zuließ.

Eine erstmalig abgefragte Herausforderung war der Auftragsrückgang, der direkt von 33% der Befragten am zweithäufigsten als größte Herausforderung genannt wurde. Dies verdeutlicht, dass die Lage für viele Betriebe angespannt ist, auch wenn der Fachkräftemangel weiterhin dominiert.

Positiv hervorzuheben ist, dass Preissteigerungen, die 2023 noch ein zentrales Thema waren, 2024 deutlich an Bedeutung verloren haben. Zwar bleiben die Energiepreise im internationalen Wettbewerb hoch, jedoch nicht mehr auf dem Niveau der letzten beiden Jahre.

Verlangsamung der Kostenentwicklung

Auch die rückläufige Inflationsrate, die 2023 noch bei 5,9% lag sorgt zumindest für eine Verlangsamung bei der Kostenentwicklung. Natürlich reagieren die Lackierbetriebe auf diese Herausforderungen mit neuen Ideen. Mehr als drei Viertel der Betriebe wollen weiterhin an der Effizienzschraube drehen. Gleichzeitig zeigen die Antworten ein teils widersprüchliches Bild. Ein gutes Drittel der befragten Unternehmen möchte dem Fachkräftemangel mit Personalaufbau begegnen. Diese Unternehmen spüren den Mangel an Fachkräften besonders stark.

Immerhin 11,1% der Betriebe planen eine Produktionserweiterung und erwarten steigenden Bedarf. Im Gegensatz dazu planen 16,7% der Betriebe einen Personalabbau oder die Reduktion der Produktion. Weitere 5,6% ziehen eine Produktionsverlagerung ins Ausland in Betracht. Bemerkenswert ist, dass kein einziges Unternehmen angab, die Produktion einstellen zu wollen. Insgesamt überwiegen leicht die Antworten, die auf Investitionen und Ausbau abzielen, jedoch nicht mehr besonders hoch.