Fast alle Anlagenbetreiber setzen auf Gas
Aktuell setzen 90,6% aller Lackierbetriebe auf Gas als Energiequelle. Somit sind nicht nur Preisfragen derzeit besonders relevant, sondern in hohem Maße auch die Versorgungssicherheit. Ein gutes Drittel der befragten Lackierbetriebe plant nun, den Energieträger zu wechseln. Worauf die Betriebe in Zukunft setzen, ist bei den meisten noch nicht klar. Viele Kommentare zeugen davon, dass noch geprüft und analysiert wird.
Flüssiggas wird noch vergleichsweise häufig von Lackierbetrieben als Alternative genannt. Der Vorteil ist hier: Die bestehende Technik kann weiter genutzt werden, auch wenn der Brennstoff teurer und zumindest aktuell auch noch nicht in beliebigen Mengen vorliegt. Ein Umfrageteilnehmer setzt zumindest teilweise wieder auf Öl. Wie Gas handelt es sich dabei allerdings um einen fossilen Energieträger, der nicht ewig genutzt werden kann.
Förderung für klimaneutrale Lackierprozesse
Immerhin, das BMWi fördert über die KfW aktuell bis zu 60% der Investitionskosten für die Transformation zu klimaneutraleren Prozessen. Noch wollen aber 68,8% der Teilnehmer des BESSER LACKIEREN Trendbarometers an ihrem derzeitigen Energieträger festhalten, was in aller Regel eben Erdgas ist. Einige Lackierbetriebe reagieren auf die höheren Kosten, indem sie sie an ihre Kunden weitergeben. Ein großer Teil lenkt zudem seinen Fokus auf das Thema Energieeffizienz. So schreibt ein Teilnehmer, er plane auf Lackmedien umzustellen, die geringere Einbrenntemperaturen benötigen.
Andere wollen dies ebenfalls umsetzen, sehen aber die Lieferanten in der Pflicht. Ein Teilnehmer schreibt: „Es muss dringend von den Chemielieferanten an den Trockentemperaturen und Zeiten gearbeitet werden.“ Doch nicht nur niedrigere Temperaturen setzen Lackierbetriebe ein, um Energie einzusparen. 25% setzen auf alternative Trocknungs- bzw. Härtungsmethoden.
Alternative Technologien
Am häufigsten kommt mit 12,5% dabei IR-Technologie zum Einsatz, die als Vorheiztechnik dafür sorgt, dass Lackiergüter weniger Zeit im Ofen verbringen. Mit 9,4% ist auch die Strahlenhärtung, also UV- oder Elektronenstrahlhärtung, von Bedeutung. Hohe Temperaturen sind dabei nicht nötig. Beide Technologien haben Beschränkungen, könnten aber nun weitere Bedeutung erlangen.
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