Rotorbeschichtung

Der DIN-Arbeitsausschuss NA 002-00-16 AA "Beschichtungen an Rotorblättern für Windenergieanlagen" hat drei neue technische Spezifikationen erarbeitet.

Die neuen Normen beschreiben Beschichtungsprüfungen für Rotorblätter. Foto: Pixabay / Simon -

Rotorblattbeschichtungen sind vor allem an der Vorderkante, dem leading edge, extrem belastet. Regentropfen können aufgrund der hohen Geschwindigkeit, mit der sie auf die Blätter treffen, zu Schäden führen. Die neuen Richtlinien definieren Bedingungen zur Prüfung der Regenerosionsbeständigkeit. Die Spezifikationen enthalten unter anderem ein Testverfahren, nach dem Beschichtungen bewertbar sind. Es ergibt sich eine Einteilung in sechs verschiedene Kategorien von 0 – keine Beeinträchtigung der Beschichtung, vollständiger Erhalt des Glanzes, beste Schutzwirkung bis 5 – (teilweise) Ablösung des Top Coats, Primer sichtbar oder beschädigt und somit keine oder nur geringe Schutzwirkung. „Bis zur Veröffentlichung dieser Standards existierten keine einheitlichen Verfahren zur Beschichtungsprüfung an Rotorblättern, die die speziellen Anforderungen, wie erhöhte abrasive Belastungen, berücksichtigten. Die Entwicklung der Spezifikationen war relativ langwierig, da bei den Prüfverfahren anfangs Unklarheit bezüglich der Herangehensweise bestand. Letztendlich ist es aber gelungen, die wesentlichen Parameter in diesen Spezifikationen zusammenzufassen und somit einen gemein­samen Standard zu setzen“, sagt Stephan Wellendorf, Verantwortlicher bei DIN für die neuen Normen. Über den Beuth-Verlag können die akuellen Teile 1-3 der Normenreihe ISO /TS 19392 – Paints and Varnishes bezogen werden. Der erste Teil beschäftigt sich mit den Minimalanforderungen an die Beschichtungssysteme nach Bewitterung oder Klima­wechseltests. Der zweite Teil der aktuellen Normenreihe beschreibt eine Methode zur Regenerosionsprüfung, bekannt als Helikoptertest. Bei der Analysemethode treffen Wassertropfen auf rotierende Prüflinge, um die mechanische Beanspruchung durch Regen­tropfen realitätsnah zu simulieren. Im dritten und letzten Teil ist eine alternative Methode zur Bestimmung der Regenerosionsbeständigkeit definiert, bei dem Wassertropfen oder ein Wasserstrahl mit einem definierten Druck auf die Prüflinge gestrahlt werden. Aktuell befinden sich zwei weitere Teile der Reihe in Erarbeitung. Diese beschäftigen sich mit der Bestimmung der Eisanhaftung in Kombination mit Regenerosion (ISO/PWI TS 19392-4) und den UV-Schutz-Eigenschaften der Rotorblattbeschichtungen (ISO/PWI TS 19392-5) . Die Spezifikation soll bei CEN zur Übernahme vorgeschlagen werden.

Zum Netzwerken:
DIN – Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB), Berlin, Stephan Wellendorf, Tel. +49 30 2601-2372, stephan.wellendorf@din.de, www.din.de/go/nab

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