Experten der Bahnbeschichtung
Der UAG Prüfkriterien hat aktuell ein Schulungsangebot für den Leitfaden zu „Prüfkriterien für lackierte Oberflächen von Schienenfahrzeugen“ erarbeitet und bietet dieses nun in Kooperation mit dem Institut für Lackprüfung Andreas Keiner GmbH (ILAK) an. Im Jahr zuvor hatte Siemens die Inhalte in einer Testschulung eingehend geprüft und für gut befunden. Der Leitfaden ersetzt die früher teils individuellen Prüfkriterien durch standardisierte Vorgehensweisen. Dies ermöglicht eine objektive Bewertung der Oberflächen und somit letztlich eine Vergleichbarkeit der Prüfungen und Ergebnisse. Die Deutsche Bahn AG hat den Leitfaden als Branchenstandard anerkannt. Das neue Schulungsangebot soll Anwendern die praktische Umsetzung des Leitfadens näherbringen. Ein weiteres aktuelles Projekt des VDB ist die Erstellung eines Leitfadens zur Auswahl geeigneter Lackierleistungen im Schienenfahrzeugbereich. Der VDB sieht gerade hier ein Potential für Verbesserung bei der Auswahl geeigneter Lackierleistung im Schienenfahrzeugbereich und wird mit dem Leitfaden auf die wichtigsten Merkmale hinweisen.
Die Deutsche Bahn lässt auch bereits in ihrer Richtlinie 918340 seit 2017 für Pulverbeschichtungen spezielle Auditierungen als Zulassungsvoraussetzung zu, siehe BESSER LACKIEREN 15 / 2018.
Aktuell steht eine vergleichbare Auditierungsvorschrift für die Nasslackierung kurz vor der Finalisierung. Wie BESSER LACKIEREN in Ausgabe 15 /2019 berichtete, erfolgte bereits im September der Praxistest des Leitfadens. Auch hier war der VDB aktiv beteiligt und steht diesbezüglich ständig im Dialog mit der DB. Mit der Inkraftsetzung des neuen VDB Leitfadens ist Mitte 2020 zu rechnen.
Der UAG Anschraubflächen beschäftigt sich aktuell mit der Vereinheitlichung der Vorgabe und Prüfung der Bestimmung der Mindestschichtdicke für verschraubungsrelevante Lackbereich am Schienenfahrzeug. Federführend sind hier Dr. Christian Bohne von der DB AG sowie Markus Edel und Lars Görl von AKG, die demnächst in einem Expertenworkshop die Kernthemen ausarbeiten.
Der UAG Vorbehandlungsmethoden / Korrosionsschutz und Alternative Substrate hat einen neuen Experten aufgenommen. Stephan Geweniger von Bombardier und Bernd Schnelle von Siemens Mobility GmbH unterstützen die bereits im UAG versammelten Fachexperten von Stadler, Siemens, Knorr Bremse sowie Alstom. Eines der nächsten Arbeitspakete des neu zusammengestellten UAG ist die Finalisierung eines Leitfadens, der Schienenfahrzeugbetreibern und -herstellern sowie deren Lieferanten einen Überblick über die derzeit gebräuchlichen Vorbereitungs- und Vorbehandlungsmethoden bieten soll. Das Dokument wird zugleich als Handlungsleitfaden für Anwender dienen. Aktuell haben die Experten bereits alle Kapitel abgestimmt. Die Praxistauglichkeit soll in naher Zukunft beim Beschichter Frischkorn Oberflächen + Systeme GmbH nachgewiesen werden.
Der Arbeitskreis Oberflächentechnik des VDB hat zudem beschlossen, sich zukünftig verstärkt mit dem Kleben auf beschichteten Oberflächen zu beschäftigen. Der zugehörige UAG Kleben vereint dafür die Expertise von Siemens, Stadler, Mäder und Bombardier. Auf Basis eines bereits vorliegenden Erfahrungsberichts soll eine Handlungsempfehlung generiert werden, die einen adäquaten Forschungsansatz beinhaltet. Zunehmend wichtige Punkte des AK Oberflächentechnik des VDB sind das Reinigen lackierter Oberflächen und die Pflege und Wartung im Betriebseinsatz. In der nächsten Arbeitskreissitzung soll dieses Thema im Mittelpunkt der Diskussionen stehen. Geplant ist unter anderem ein Workshop bzw. eine Anwenderschulung „Richtig reinigen!“. Eine weiterer Workshop (Folgeworkshop) zum Thema „Brandschutz / EN 45545“ ist in Kooperation mit der DB Systemtechnik in Brandenburg geplant.
Zum Netzwerken:
Siemens Mobility GmbH, Krefeld, Jörg Guney, Tel. +49 152 5794-1684, jorg.guney@siemens.com, www.siemens.com/ingenuityforlife
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