Pulverlack mit Tarnfunktion
„Als Systemlieferant sind wir der perfekte Partner für eine solche Aufgabe. Beim Aufbau dieser Struktur bringen wir unsere langjährige Erfahrung in der schlüsselfertigen Produktion technologisch komplexer Industrieprodukte ein“, sagt Bruno Vogelsang, Geschäftsführer und Inhaber von Verwo. Gemeinsam mit der Kistler Stahlbau/Spritzwerk AG, einem langjährigen Partner für Oberflächenbehandlung, schlug man dem Auftraggeber General Dynamics European Land Systems-Mowag vor, Kleinteile aus Stahl sowie die Flachteile aus Aluminium mit Pulverlack zu beschichten. Zum einen aus wirtschaftlichen Gründen, zum anderen, weil das Pulver im harten Militäreinsatz widerstandsfähiger als Nasslack ist. Die Vorteile überzeugten die Auftraggeber. Das einzige zu lösende Problem war, dass auf dem Markt kein Pulverlack mit den geforderten Tarneigenschaften in hoher Wetterbeständigkeit und im spezifischen Farbton zur Verfügung stand.
Mehrere Herausforderungen
Die Mannschaftsaufbauten für den „Duro“ werden bei der Verwo AG in Reichenburg komplett gefertigt und montiert.
Einen „armeetauglichen“ Pulverlack zu entwickeln, war eine Aufgabe, der sich die Karl Bubenhofer AG stellte. Dabei gab es mehrere Herausforderungen. Einerseits sollte das Pulver eine sehr gute Haftung und langfristige Beständigkeit gegen Korrosion aufweisen sowie extrem licht- und wetterbeständig sein. Andererseits musste der Farbton in Farbe, Glanzgrad und Ausbleichung exakt mit den nasslackierten Komponenten aus Metall und Kunststoff übereinstimmen. Abschließend musste eine nach Vorgabe RAL-F9 NIR-reflektierende Oberfläche geschaffen werden. Diese lässt das Fahrzeug im Dunkeln für die Augen des Gegners praktisch verschwinden. „Die vielen Spezifikationen sind in Normen sehr eng definiert. Wenn nur ein Wert aus dem Vorgabefenster fällt, wird das lackierte Bauteil nicht abgenommen. Wir mussten alle Kriterien vereinen und in kurzer Zeit unserem Auftraggeber Verwo ein komplett neues Pulverlacksystem mit Grundierung und Decklack zur Freigabe vorlegen“, erklärt Christoph Schumacher, Entwicklungsleiter bei der Karl Bubenhofer AG. Auf Basis des Pulverlacksystems „Polyflex“ entwickelte der Lackanbieter einen hochwetterfesten NIR-reflektierenden „Armeepulverlack“, den „Polyflex PAC-140-SD Army“. Im speziellen Farbton „Gelboliv“ für die Schweizer Armee bietet er ausgezeichnete Licht- und Wetterbeständigkeit, einen guten Verlauf und sehr gute Deckfähigkeit.
Flachteile, wie die Türen aus Aluminium sind mit dem armeetauglichen Pulverlack beschichtet. Fotos: Verwo, visualarte, Martin Eschmann
Reto Kistler von Kistler Stahlbau/Spritzwerk AG brachte seine langjährige Erfahrung in der Beschichtung von Komponenten für Militärfahrzeuge ein und absolvierte die Tests mit den ersten Pulverchargen mit Erfolg. Die Farbabstimmung zwischen Nass- und Pulverlack war ausgezeichnet und das Pulverlacksystem, bestehend aus Grundierung Polyflex EP-20″, Korroflexprimer „NT-GU“ und Deckpulverlack, ließ sich problemlos wie Standardprodukte verarbeiten. Die Entwickler kombinierten das bestehende Wissen neu und führten zur Erfüllung aller Parameter exakte Ausmessungen durch. Diese werden auch während der Produktion weitergeführt und die Qualität damit laufend gesichert.
Zum Netzwerken:
Verwo AG, CH-Reichenburg, Bruno Vogelsang, Tel. +41 55 415 8484, info@verwo.com, www.verwo.com;
Kistler Stahlbau/Spritzwerk AG, CH-Reichenburg, Reto Kistler, Tel. +41 55 444-1067;
Karl Bubenhofer AG, CH-Gossau, Dr. Christoph Schumacher, Tel. +41 71387-4662, schumacher.christoph@kabe-farben.ch, www.kabe-farben.ch
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